Bundesweite Plakataktion Mit Info-Plakaten gegen Unwissen und Judenhass
Eine bundesweite Plakataktion soll nun auch in Thüringen Vorurteilen gegen Jüdinnen und Juden vorbeugen. Die mitunter poppig-bunt gestalteten Plakate greifen dabei Fragen zum jüdischen Leben auf.
Erfurt - Eine besondere Plakataktion soll auch in Thüringen Judenhass entgegentreten. Thüringens Beauftragter für jüdisches Leben und die Bekämpfung von Antisemitismus, Benjamin-Immanuel Hoff, werde am Dienstag die Aktion in Erfurt eröffnen, teilte die Staatskanzlei am Samstag mit. Mit der Kampagne „Fragemauer“ des Berliner Vereins „ELNET“ soll über das Judentum in Deutschland und Israel aufgeklärt werden. Thüringen unterstützt die Plakataktion mit 8000 Euro.
Zur Eröffnung stehe ein Plakat auf einer Werbefläche mit der Frage „Ist Chanukka das jüdische Weihnachten“? im Fokus. Auch eine Vertreterin des Vereins werde dabei sein, hieß es. „Die Plakate sollen eine Einladung zum Dialog sein: Wir erleben täglich, dass Antisemitismus ein zunehmend ernstes Problem in unserer Gesellschaft ist“, sagte Hoff. Mangelndes Wissen und Vorurteile seien die Ursache und würden dazu beitragen.
Die Plakate der Aktion hängen in rund 50 Städten in Deutschland. In Thüringen sollen es rund 40 Standorte werde, drei davon in Erfurt. Die teils buntgehaltenen Motive sind mit einer Frage zum Judentum und einer kurzen Antwort dazu versehen. Interessierte finden weitere Informationen über einen abgebildeten QR-Code auf der Website des Vereins.
Zur Frage über Chanukka etwa lautet die kurze Antwort dort: „Nein, aber Chanukka ist auch ein Lichterfest und fällt in die Weihnachtszeit.“ Wie es dort weiter heißt, haben die beiden Feiertage aber nichts miteinander zu tun. Chanukka erinnere an die Befreiung des Tempels in Jerusalem 164 vor unserer Zeit.
Immer wieder kommt es auch in Thüringen zu antisemitischen Vorfällen. Zuletzt wurden etwa Gedenkzettel an der Synagoge in Erfurt verbrannt.