«Miss Deutschland 2004» «Miss Deutschland 2004»: Shermine Sharivar bewundert den Bundeskanzler

Duisburg/dpa. - Für die Jury machte die angehende Politikwissenschaftlerin -Tochter einer deutschen Mutter und eines iranischen Vaters - nichtnur in Bikini und Abendkleid eine gute Figur. Den Ausschlag für denSieg gab auch Sharivars Bekenntnis zu Gerhard Schröder in derabschließenden Fragerunde. Sie «bewundere» den Bundeskanzler, weilsich dieser «gegen den Irak-Krieg» und damit «gegen eine Weltmacht»gestellt habe. Prompt verwies die amtierende «Miss Süddeutschland»ihre Konkurrentinnen aus Niedersachsen und der Region«Ostdeutschland» auf die Plätze.
Veranstalter Detlef Tursies dürfte mit der Wahl von StudentinSharivar zufrieden sein. «Wir wollen beweisen, dass schön nichtgleich doof ist», sagte er vor Bekanntgabe der Entscheidung. Undschon gar nicht billig: «Miss Deutschland» wird mit Präsenten im Wertvon 60 000 Euro dekoriert, darunter ein Brillant-Ring, eine Hotel-Suite für ein Jahr und Flugreisen nach Kuba sowie auf die Malediven.Zudem erhält Sharivar einen «Beauty-Gutschein» im Wert von 10 000Euro. Den habe die Siegerin zwar nicht nötig, räumte Tursies ein,aber sie könne damit etwa «ja jeden Tag zur Pediküre gehen».
Rund 4000 junge Frauen hatten sich nach offiziellen Angaben imvergangenen Jahr für die Vorausscheidungen zur «Miss Deutschland»2004 beworben. Die meisten Anmeldungen kamen aus Nordrhein-Westfalen(650), Baden-Württemberg (420) und Bayern (375). EineSchlüsselqualifikation für die Endrunde war offenbar Sportlichkeit:Zu den meist genannten Hobbys der 20 Finalistinnen zählten Reiten,Tanzen und Schwimmen. Zwei Kandidatinnen gaben an, gerne Schach zuspielen. Beruflich reichte das Feld der Bewerberinnen von der 16-jährigen Schülerin bis zur 26-jährigen Modedesignerin, die kurzerhandihre eigenen Kreationen auf dem Laufsteg vorführte.
Für das Studium von Shermine Sharivar stehen die Zeichen nun ersteinmal schlecht. «Eine Siegerin hat natürlich Verpflichtungen,parallel geht da nicht viel», stellte Veranstalter Tursies klar. Dieneue «Miss Deutschland» soll die deutschen Farben unter anderem beiden Wahlen zur «Miss Europe» in Paris, zur «Miss Intercontinental» imchinesischen Hohhot und zur «Miss Universe» in Ecuador tragen.
Den Titel der schönsten Frau Deutschlands muss sich Sharivarallerdings teilen: Ende Januar geht im Europapark Rust bei Freiburgdie Konkurrenz zur «Miss Germany» über die Bühne. Deren Gewinnerindarf nach Angaben des Oldenburger Veranstalters bei der «Miss World»für Deutschland in die Kameras lächeln.