Tiere Ministerium: Bislang keine Ochsenfrösche in Niedersachsen
Wenn der Nordamerikanische Ochsenfrosch einmal in der Region quakt, hat das große, hungrige Tier die heimische Konkurrenz schnell verdrängt. In Rheinland-Pfalz darf er deshalb sogar bejagt werden. Wie steht es um das Vorkommen in Niedersachsen?

Hannover - Während in einer Region in Rheinland-Pfalz der eingewanderte Nordamerikanische Ochsenfrosch bereits bejagt und bekämpft wird, kann die Tierwelt im Norden noch unbehelligt leben. Es gebe hier keine bekannten Vorkommen des Nordamerikanischen Ochsenfrosches, teilte das Umweltministerium in Hannover der Deutschen Presse-Agentur mit. Auch der Naturschutzbund (Nabu) in Niedersachsen kommt zu dieser Einschätzung. Das Bremer Umweltressort teilte mit, dass die invasive Art auch in dem Zwei-Städte-Staat bisher nicht aufgetaucht ist.
Auch für andere Nord-Bundesländer wie Hamburg gelte dies, sagte eine Sprecherin der dortigen Umweltbehörde. In der Hansestadt lebende Amphibien werden demnach regelmäßig kartiert. Bislang seien diese Frösche dabei noch nicht aufgetaucht.
Auch naturinteressierten Menschen im Norden scheinen die riesigen Ochsenfrösche mit großem Appetit noch nicht über den Weg gesprungen zu sein. „Diese auffälligen Tiere würden sicherlich auch von Bürgerinnen und Bürgern - zum Beispiel über das Neobiota-Nord-Portal gemeldet werden“, sagte die Sprecherin der Hamburger Behörde weiter. Dort kann jeder mit Datum und Ort Fundtiere melden, die in Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein nicht heimisch sind.
Invasive Arten können das biologische Gleichgewicht in ihrer neuen Umgebung empfindlich stören. Da sie oftmals dort keine Fressfeinde haben, können sie sich nahezu ungehindert ausbreiten. Der Ochsenfrosch wurde laut Naturschutzbund Deutschland Nabu weltweit verschleppt oder aktiv angesiedelt, um etwa Froschschenkel zu gewinnen.
Der Nordamerikanische Ochsenfrosch gilt als eine der weltweit größten Froscharten und kann eine Länge von bis zu 20 Zentimetern erreichen. Die Rückenfarbe der Tiere variiert zwischen olivgrün, grau und bräunlich, zudem weisen die Tiere unregelmäßige dunkle Flecken auf. Der Ruf der Männchen ähnele Ochsengebrüll.
In einem Kreis in Rheinland-Pfalz sind in zwei eingezäunten Baggerseen mehrere Dutzend dieser Ochsenfrösche gefunden worden. Um deren Ausbreitung zu verhindern, dürfen sie mit einem Kleinkaliber-Gewehr abgeschossen sowie mit Fangeimern und Keschern eingefangen werden.