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In Niedersachsen Ministerin will Betrieben bei Hofübergabe helfen

Das Thema Hofübergabe gestaltet sich oft schwierig, bei konventionellen wie bei Biobetrieben. Die Landwirtschaftsministerin möchte helfen.

Von dpa 02.01.2025, 06:30
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Bündnis 90/Die Grünen) will konventionellen und Öko-Betrieben bei der Hofübergabe helfen. (Archivfoto)
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Bündnis 90/Die Grünen) will konventionellen und Öko-Betrieben bei der Hofübergabe helfen. (Archivfoto) Moritz Frankenberg/dpa

Hannover - Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Bündnis 90/Die Grünen) will landwirtschaftlichen Betrieben bei Fragen der Hofübergabe gezielt helfen. Sie habe dabei auch die Bio-Branche im Blick, sagte sie im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Einige Ökobetriebe hätten aufgegeben, weil die Landwirte keinen Nachfolger gefunden haben. „Wenn innerfamiliär kein Nachfolger da ist, müssen wir schauen, wie wir andere Modelle unterstützen können.“

Bei ihrer Sommerreise habe sie Modelle kennengelernt, bei denen Betriebe in Stiftungen überführt worden seien. Das sei eine Möglichkeit für externe Personen mit landwirtschaftlicher Ausbildung, einen Hof zu übernehmen, ohne den gesamten Betrieb kaufen zu müssen. 

Stimmung in Bio-Branche ist gut

Im Jahr 2023 wuchs die ökologisch bewirtschaftete Fläche im Vergleich zum Vorjahr um 6.000 Hektar auf rund 154.000 Hektar. Die Zahl der Biohöfe in Niedersachsen stieg um 41 auf 2.646 Betriebe. In Deutschland sank die Zahl der Biohöfe im vergangenen Jahr leicht um 182 auf 36.680.

„Die Stimmung in der Bio-Branche ist gut“, sagte Staudte. Im Vergleich lägen die Biobetriebe bei den Betriebsergebnissen in den meisten Jahren auch über dem Durchschnitt der konventionellen Betriebe. Die Einkommen seien auch nicht so starken Schwankungen unterworfen wie bei konventionellen Betrieben.

Niedersächsisches Biosiegel geplant

„Ich glaube, dass Biobetriebe dadurch, dass sie breiter aufgestellt sind als konventionelle Betriebe, auch insgesamt resilienter sind als andere, sehr spezialisierte Betriebe“, erklärte die Ministerin. Die Landesregierung wolle die Ökobranche künftig auch durch eine Förderung der Nachfrage stärken - unter anderem mit einem niedersächsischen Biosiegel und einer Förderung für die Beratung bei Gemeinschaftsverpflegungen wie Mensen, die auf Bioprodukte umstellen wollen. 

Mit Blick auf eine künftige neue Bundesregierung sagte Staudte, es sei aus ihrer Sicht wichtig, sich parteiübergreifend an den Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft zu orientieren. Sich an diesen Empfehlungen zu orientieren, würde für die Branche Planungssicherheit bringen.

Vorbild Niedersachsen

„Wir haben in Niedersachsen mit dem Niedersächsischen Weg gute Erfahrungen gemacht“, sagte Staudte. Der Vorteil des niedersächsischen Modells liege darin, dass die Landesregierung in den Umsetzungsprozess von kontinuierlich eingebunden sei. „So ein Element wäre für die Zukunftskommission Landwirtschaft auch wichtig, dass die Ressorts in der Bundesregierung, Agrar, Umwelt, auch gerne das Kanzleramt, eingebunden sind in die Umsetzung.“