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Hochwassersituation Minister: Sachsen kommt bei Hochwasser glimpflich davon

Das aktuelle Hochwasser ist weniger dramatisch für Sachsen als erwartet. Laut Umweltminister Günther hat der Freistaat seit 2002 vieles richtig gemacht.

Von dpa Aktualisiert: 17.09.2024, 15:07
Die Hochwasser führende Elbe vor der Dresdner Altstadtkulisse.
Die Hochwasser führende Elbe vor der Dresdner Altstadtkulisse. Robert Michael/dpa

Dresden - Sachsen übersteht das aktuelle Hochwasser nach Einschätzung von Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) „mit einem blauen Auge, vielleicht noch nicht mal“. Angesichts der dramatischen Bilder aus Osteuropa und Südosteuropa mit Todesopfern und Zerstörungen werden „wir vergleichsweise glimpflich davonkommen“, sagte er nach der Kabinettssitzung in Dresden. Die Pegelstände seien insgesamt niedriger als zwischenzeitlich befürchtet. „Das ist noch keine Entwarnung.“ Bei der Elbe werde es dauern, bis sie unter die Alarmstufe 1 komme, eventuell bis Ende September, da Tschechien die Talsperren nach und nach ablassen werde. 

Investitionen in Hochwasserschutz seit 2002 helfen

Günther verwies darauf, dass sich diese Ereignisse seit der Jahrhundertflut 2002 wiederholten, der Freistaat aber seitdem auch massiv gehandelt habe. „Wir haben 3,3 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert.“ Beim Hochwasser 2013 habe der Hochwasserschutz die Belastungsprobe bestanden und geschätzt 450 Millionen Euro Schäden verhindert.

Investiert wurde auch in die Informations- und Vorhersage-Dienste sowie das Alarmsystem. „Das ist eine Herausforderung, denn es geht immer um Voraussagen für die Zukunft in dramatischer Lage“, erklärte Günther.

Das hat laut Günther auch dieses Mal flächendeckend funktioniert, auch in Zusammenarbeit mit den tschechischen Hydrologen mit Blick auf die Elbe. Das Landeshochwasserzentrum bekommt von dort Informationen über Abgaben aus der Moldau-Kaskade, zum Schutz der unterhalb davon liegenden Hauptstadt Prag und weiterer Orte vor Überflutung. Davon profitiere die sächsische Elbe. Dank der dortigen Steuerung könne auch Platz geschaffen werden für künftige Hochwasser, sagte Günther. Und an der Neiße helfe der funktionierende Datenaustausch mit Polen.

Günther: Entwicklung Folge des Klimawandels

„Wir haben seit 2002 unter Schmerzen gelernt, aber der Hochwasserschutz bleibt Daueraufgabe“, sagte Günther. Es sei die dritte Lage dieser Art innerhalb eines Jahres, nach Weihnachten 2023 und Ende Mai. Dürrejahre, Waldbrände, Spätfröste in den vergangenen fünf Jahren - die Vorhersage, dass wegen des Klimawandels Extremwetterlagen zunehmen werden, „erleben wir jetzt mit allen Folgen“.