Tierschutz Minister Günther: Wolfsschutz ist nicht gefallen
Der Schutzstatus für Wölfe waren innerhalb der sächsischen Koalition in den vergangenen fünf Jahren ein Reizthema. Daran ändert sich auch auf der Zielgeraden nichts.
Dresden - Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) warnt vor falschen Interpretationen einer EU-Entscheidung zum geänderten Schutzstatus für Wölfe. „Die CDU tut so, als würde man seit gestern massenhaft Wölfe abschießen können. Das ist Quatsch“, sagte Günther der Deutschen Presse-Agentur. Die EU-Mitgliedsstaaten hätten jetzt den ersten Schritt in einem geregelten Verfahren beschlossen. Die EU-Kommission könne nun bei der Berner Konvention einen Änderungsvorschlag zum Schutz des Wolfes einreichen. Im nächsten Schritt würde die FFH-Richtlinie (Flora-Fauna-Habitat) angepasst. Im Anschluss müssten sich die EU-Gremien erneut mit dem Vorschlag befassen.
Die CDU hatte am Dienstag nach der Entscheidung frohlockt, aber auch darauf hingewiesen, dass diese noch nicht bindend ist. „Endlich geht es Problemwölfen ans Fell“, erklärte Fraktionsvize Georg-Ludwig von Breitenbuch. „Es freut mich sehr, dass unsere jahrelange Arbeit für die Interessen der Tierhalter in Sachsen nun endlich in Brüssel positive Auswirkungen und Einsichten bewirkt hat. Die ideologische Wolfspolitik der Grünen ist gescheitert.“ Nun müssten weitere gesetzliche Schritte auf EU-Ebene folgen, sodass „zeitnah eine sach- und fachorientierte Bestandsregulierung im Sinne der Weidetierhaltung und dem Erhalt unserer Kulturlandschaft möglich wird“.
Vertreter der EU-Staaten hatten mit der Stimme Deutschlands für einen abgesenkten Schutz des Wolfes gestimmt. Damit wurde in Brüssel der Weg für ein Verfahren freigemacht, um den Bestand der Wölfe strenger regulieren zu können. Günther wertete die Entscheidung als Beleg dafür, dass der Schutz für den Wolf wirkt. „Die Population hat sich erholt. Unser Ziel war und ist immer: Weidetierhaltung ermöglichen und zugleich bedrohte Arten schützen. In den zurückliegenden Jahren haben wir die Förderung für den Herdenschutz deutlich ausgebaut.“ Zugleich habe man sich massiv dafür eingesetzt, Wölfe zu entnehmen, wenn es zu Problemen kommt: „Es muss darum gehen, reale Probleme zu lösen und nicht wild in der Gegend herumzuballern, auch nicht mit Worten.“