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Mindestens sieben Tote bei Amoklauf in Finnland

07.11.2007, 14:48

Helsinki/dpa. - Bei dem Amoklauf eines finnischen Gymnasiasten sind am Mittwoch mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Das teilten behandelnde Ärzte in Tuusula nach Rundfunkangaben mit. Auch der Täter sei tot, hieß es in offiziell nicht bestätigten Medienangaben aus Helsinki.

Während die Polizei zunächst nur einen Toten offiziell bestätigt hatte, hatten Augenzeugen von drei Toten gesprochen, darunter neben zwei Schülern auch die Schulleiterin.

Auch zum Schicksal des Täters hatte es zunächst widersprüchliche Angaben gegeben. Die Polizei teilte mehrere Stunden nach dem Massaker mit, dass sie den Täter festgenommen habe. In Internetmedien hieß es dagegen unter Berufung auf Polizeikreise, der 18-Jährige sei tot. Er habe mitten im Unterricht plötzlich um sich geschossen, erklärten Augenzeugen. Ein Lehrer berichtete, der Täter sei danach von Klasse zu Klasse gewandert, habe angeklopft und danach durch die Türen geschossen.

In dem Schulzentrum mit Gymnasium und einer Handelsschule in Tuusula 60 Kilometer nördlich von Helsinki war nach den Schüssen Panik ausgebrochen. Schüler und Lehrer sprangen aus Fenstern und über eine Mauer ins Freie. Danach konnten Polizisten weitere Menschen in einer nahe gelegenen Kirche in Sicherheit bringen. Zunächst hatte es geheißen, der Amokläufer habe sich verschanzt und werde belagert.

Der 18-Jährige hatte sich nach Aussagen von Mitschülern zwei Wochen vor dem Amoklauf im Internet-Forum YouTube unter dem deutschen Pseudonym «Sturmgeist89» angemeldet. Wenige Stunden vor dem Amoklauf wurde auf dieser Seite ein Video mit dem Titel «Jokela High School Massacre» eingestellt. Das darin gezeigte Video mit einer gegen das Schulgebäude gerichteten Schusswaffe hatten innerhalb von zwei Stunden 125 000 Nutzer heruntergeladen.

Unter dem Namen «Sturmgeist89» hatte sich der mutmaßliche Täter selbst noch wenige Stunden vor dem Amoklauf eingeloggt und auch seinen bürgerlichen Namen angegeben. In dem Text in Englisch hieß es unter anderem: «Ich bin ein zynischer Existenzialist. Ich bin bereit, für meine Sache zu sterben.» Die Polizei erklärte, die Identität des Täters sei nicht geklärt. Deshalb könne man auch nicht sicher sein, ob der Autor der Internet-Seite mit dem Amokläufer identisch sei.