Melanie Müller im RTL-Dschungelcamp Melanie Müller im RTL-Dschungelcamp: Kickboxer aus Thüringen trimmte Melli auf Erfolg

Altenburg/MZ - 51 Kilogramm leicht, 171 Zentimeter groß. Melanie Müller. Die 25-Jährige aus Grimma in Sachsen hat die Chance, das australische Dschungelcamp von RTL am Samstagabend als Siegerin zu verlassen. Dann bekommt sie über 100.000 Euro, wird gemunkelt, und ist so etwas wie ein Star.
Bis dahin bedeutet das für Marco Lautenschläger in Altenburg (Thüringen): Fernseher an, sobald er nach 22 Uhr von der Arbeit in seinem Fitness-Studio nach Hause kommt. Der 34-Jährige ist der vielleicht größte Fan von MM oder Melli, wie sie ihre Freunde nennen. Die beiden kennen sich über den Fitness-Sport. Kurz vor dem Finale gibt Lautenschläger, ein Mann mit Oberarm-Umfang 51 Zentimeter, das lange gehütete Geheimnis preis: „Ja, ich bin ihr persönlicher Trainer.“
Kein Wunder, dass der Kraftsportler und Kickboxer ihr auch über eine Entfernung von 16.000 Kilometern noch Rückendeckung geben will. „MM ist keine Tussi, sondern körperlich und mental top drauf.“ Dagegen komme die Konkurrenz nicht mehr an. Und genau dafür habe man gemeinsam ein halbes Jahr hart gearbeitet, zuletzt sogar täglich trainiert. Klare Sache von Anfang an: Das Programm für Bauch, Beine und Po genügt für den angepeilten TV-Erfolg nicht.
1.200 Quadratmeter umfasst die Übungsfläche. 170 verschiedene Geräte stehen bereit, um Kraft und Ausdauer zu trainieren. Hinzu kommen Sauna, Solarium, Kosmetik und Ernährungsberatung. Das Ziel: Melanie Müller darf im Dschungelcamp keine Memme sein. Mit eisernem Willen arbeitet das Duo seinen Plan ab. Die größte Herausforderung: Haltung bewahren - egal, was während der Show passiert. Da müssen, sagt Lautenschläger, so ziemlich alle Muskeln ihre Leistung bringen - auch der mit Silikon aufgepeppte Busen. Entsprechend vielfältig waren die Aufgaben, die die Kandidatin vor dem Überlebenstraining im Dschungel löste. Oft begann der Nachmittag mit Sit ups. Aus dem Liegen heraus richtete MM dabei ihren Oberkörper auf - meist über 200 Mal. Der Trainer achtete dabei auf jede Bewegung. Unsauberkeiten in der Ausführung wurden unnachsichtig korrigiert. Fazit: „Melli ist irrsinnig ehrgeizig, powert alles raus.“
So aufgeheizt konnte beispielsweise ein Wechsel zu Kniebeugen unter Gewicht erfolgen. An guten Tagen packte sich Melanie Müller dazu 45 Kilo auf die Schultern. „Da gehen viele Männer in die Knie“, so Lautenschläger. Und schließlich gab es als Krönung den Kampf des Tages. Dazu streifte sich Melanie Müller die Handschuhe über und boxte gegen den Trainer - bis nichts mehr ging. Als Ausgleich gab es danach häufig deftige Fleisch-Mahlzeiten im Wechsel mit Reis und Bohnen wie im Dschungel. Weil es dort Sitte ist, auch alles mögliche Getier zu vertilgen, besuchte Lautenschläger mit Melli sogar eine Insektenfarm in Leipzig.
Nur ein Fallschirmsprung stand nicht im Programm. Das hätte sich beinahe gerächt. Denn genau das war die erste Prüfung im Camp. Als Lautenschläger im Fernsehen miterlebte, wie MM ihre Angst besiegte und unter Tränen die Reißleine zog, musste der Trainer vor Aufregung beinahe selbst weinen.
Seit Tagen sammelt MM nun Pluspunkte im Dschungel und in sozialen Netzwerken. Auf Facebook verbucht die gelernte Restaurantfachfrau und Barkeeperin schon 55.000 Freunde. An den vor Jahren gedrehten Pornofilmchen, die mit ihr im Umlauf sind, kann dieser Erfolg kaum liegen. Auch Mellis unternehmerische Aktivitäten wie ein Internet-Portal für Sex-Spielzeug und ein Modeladen in Leipzigs City erklären den Zuspruch nicht wirklich. Oder sollte es wirklich daran liegen, weil MM gerne nackt badet und vom Hintern ein Tattoo mit Sandmännchen strahlt? Ist sie gar , wie es heißt, die Marilyn Monroe des Ostens?
Ihre Meinung dazu bleibt vorerst im Dunkel des Dschungels verborgen. Selbst Lautenschläger verfügt gegenwärtig über keinen direkten Kontakt in den australischen Busch. In dem Camp gebe es zwar jede Menge Kameras, dennoch sei es de facto von der Außenwelt abgeschirmt. Mancher der ursprünglich elf Bewohner ist schon daran gescheitert. Melanie Müller hingegen, so glaubt ihr Trainer, braucht den Team-Psychologen nicht. „Melanie Müller weiß, was sie will - und das macht sie sehr stark.“
