Soziales Mehr Rentner in Sachsen-Anhalt erhalten Wohngeld
Für viele Menschen reicht die Rente im Alter nicht, sagt die Linke. Sie hat Zahlen erfragt, wie die Lage in Sachsen-Anhalt aussieht.
Magdeburg - In Sachsen-Anhalt sind deutlich mehr Rentnerinnen und Rentner auf Wohngeld angewiesen. Im Jahr 2015 lag der Anteil an Rentnern unter den Wohngeldempfängern bei 47,5 Prozent, 2022 waren es 64 Prozent. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Große Anfrage der Linken im Landtag von Sachsen-Anhalt hervor. Der Anstieg sei besorgniserregend, sagte Fraktionsvize Monika Hohmann.
Im vergangenen Jahr erhielten laut Hohmann etwa 29.500 Rentnerinnen und Rentner in Sachsen-Anhalt Wohngeld - und dies bilde nur einen Teil der Anspruchsberechtigten ab, sagte sie. „Die meisten Rentner gehen nicht zum Amt.“ Manche würden sich schämen, manche wüssten zu wenig über die Unterstützungsmöglichkeiten, so Hohmann. Fraktionschefin Eva von Angern sagte, Rentner gehörten zu den Verlierern der Krisen. Sie forderte einen Inflationsausgleich auch für Rentnerinnen und Rentner.
Den Angaben zufolge liegen in Sachsen-Anhalt rund 40 Prozent der Renten-Zahlbeträge nach mindestens 45 Beitragsjahren bei höchstens 1.200 Euro, ein Viertel bei höchstens 1.000 Euro. Die Linke fordert eine Reform der gesetzlichen Rentenversicherung hin zu einer Bürgerversicherung „mit armutsfester Mindestrente“.