Soziales Mehr Kinder und Jugendliche in Obhut genommen
Hannover - In Niedersachsen sind im vergangenen Jahr deutlich mehr Kinder von Jugendämtern in staatliche Obhut genommen worden als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Inobhutnahmen stieg 2022 auf rund 5500 Betroffene - ein Plus von 20,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, berichtete die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (Dienstag) unter Berufung auf den Niedersachsen-Monitor, eine Erhebung des Statistischen Landesamtes. Bei einer Inobhutnahme handelt es sich dem Bericht zufolge um eine vorübergehende Schutzmaßnahme, wenn eine Gefahr für das Wohl des Kindes besteht oder das Kind darum bittet.
Grund für den starken Anstieg sei die wachsende Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums der Zeitung. Rund 1500 unbegleitete Kinder und Jugendliche kamen 2022 nach Niedersachsen, damit verdoppelte sich ihre Zahl beinahe im Vergleich zum Vorjahr - und war mit einem Anteil von 27 Prozent der dritthäufigste Anlass für eine Inobhutnahme. Der häufigste Grund blieb mit einem Anteil von 34,8 Prozent die Überforderung der Eltern beziehungsweise eines Elternteils.