Übung für den Ernstfall Mehr als 1.000 Soldaten beim Manöver „Northern Coasts“
Signal auch an Russland: Auf der Ostsee trainieren Nato-Streitkräfte beim Manöver „Northern Coasts“ die Bündnisverteidigung.
Kiel - Mehr als 1.000 Soldatinnen und Soldaten aus neun Nationen wollen in der kommenden Woche auf der Ostsee gemeinsam die Stärke der Nato demonstrieren. An dem von der Deutschen Marine geleiteten Großmanöver „Northern Coasts“ nehmen nach Marineangaben neun Schiffe und Boote, mehrere Luftfahrzeuge und ein U-Boot sowie diverse Landeinheiten teil. Die Schiffe starten von Kiel aus.
Die Übung fällt etwas kleiner aus als im vergangenen Jahr. Damals trainierten mehr als 3.000 Soldaten aus 14 Ländern, rund 30 Schiffe und Boote sowie etwa 20 Luftfahrzeuge vor der Küste des Baltikums. In diesem Jahr sind allein rund 700 Soldaten auf See direkt am Manöver beteiligt. Hinzu kommen nach Angaben des Marineamts noch mehrere Hundert Soldaten am Kieler Stützpunkt sowie im Marineamt.
Verteidigungsfähigkeit demonstrieren
Die Übung auf der Ostsee geht bis zum 22. September. Sie führt Kapitän zur See Kurt Leonards. „Wir schauen Northern Coasts 2024 erwartungsvoll entgegen“, wurde Leonards in einer Mitteilung der Marine zitiert. Die Soldatinnen und Soldaten erwarte ein anspruchsvolles Programm. „Wir demonstrieren mit diesem Manöver einmal mehr die Verteidigungsfähigkeiten der Nato-Seestreitkräfte im Ostseeraum.“
Der Schutz der sogenannten Nordflanke ist nach Marineangaben elementarer Schwerpunkt bei der Landes- und Bündnisverteidigung. Ziel sei in diesem Jahr, „in einem Szenario der Landes- und Bündnisverteidigung taktische Verfahren in küstennahen Gewässern zu üben - dieses Mal vor der eigenen deutschen Haustür“. Übungsgebiet seien hauptsächlich die deutschen Küstengewässer.
Deutsche Führung
„Northern Coasts“ findet seit 2007 jährlich auf Initiative der Marine statt. Angesichts der Konfrontation mit Russland und dessen Angriffskrieg in der Ukraine geht es in diesem Jahr um die Bündnisverteidigung der deutschen Ostseeküste von der Flensburger Förde bis nach Rügen. Neben deutschen Einheiten nehmen an dem Manöver auch Soldatinnen und Soldaten aus den drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen, aus Dänemark, Polen, Frankreich, den USA und Belgien teil.