1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Mecklenburg-Vorpommern: Mecklenburg-Vorpommern: Kreideabbrüche bedrohen Kap Arkona

Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern: Kreideabbrüche bedrohen Kap Arkona

22.01.2008, 11:16
Die Luftaufnahme vom 21.01.2008 zeigt den Steilküstenabbruch am Kap Arkona auf der Insel Rügen. Bei dem Erdrutsch vor drei Tagen sind nach Angaben eines Feuerwehrsprechers auch Teile einer slawischen Wallanlage in die Tiefe gestürzt. Rund 1.500 Kubikmeter Sand, Lehm und Mergel seien rund 30 Meter in den Uferbereich gerutscht. (Foto: dpa)
Die Luftaufnahme vom 21.01.2008 zeigt den Steilküstenabbruch am Kap Arkona auf der Insel Rügen. Bei dem Erdrutsch vor drei Tagen sind nach Angaben eines Feuerwehrsprechers auch Teile einer slawischen Wallanlage in die Tiefe gestürzt. Rund 1.500 Kubikmeter Sand, Lehm und Mergel seien rund 30 Meter in den Uferbereich gerutscht. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Kap Arkona/ddp. - Nach einem Bericht der «Ostseezeitung» (Dienstagausgabe) sindbei dem Kliffabbruch auch Teile des verfüllten inneren Wallgrabensverloren gegangen. Nach Ansicht von Archäologen hatten in demFestungsabschnitt vermutlich Überreste aus der Slawenzeit gelagert,deren Bergung nun unmöglich sei.

Die sogenannte Jaromarsburg galt bis zum 12. Jahrhundert alsKultstätte der Ranen. Die etwa 300 mal 350 Meter große Festung amKliff war durch einen 13 Meter hohen Burgwall geschützt und wurde um1168 bei Eroberung Rügens durch die Dänen zerstört. In denvergangenen 200 Jahren betrug der Küstenrückgang an dieser Stelleetwa 50 Meter.

Unterdessen haben am Dienstag Mitarbeiter der Kreisverwaltung denvon weiteren Abstürzen bedrohten Strandabschnitt zwischen dem Kap unddem ehemaligen Fischerdörfchen Vitt mit einem Zaun abgeriegelt. NachAngaben der Nationalparkverwaltung sind Spaziergänge unterhalb derSteilküste derzeit lebensgefährlich. Gesperrt wurden daher auch einHochuferweg sowie ein Treppenabgang.

Am vergangenen Wochenende waren etwa 40 Meter vom Kap Arkonaentfernt rund 1600 Kubikmeter Gestein und Mergel in die Tiefegerutscht. Im Dezember vergangenen Jahres waren bereits an derKreideküste schätzungsweise 1500 Kubikmeter Geröll abgebrochen.Angesichts der feuchten Witterung rechnen Experten mit weiterenHangrutschungen. Vom Einsturz bedroht ist auch ein leerstehendesDiakonieheim am Steilküstenhang in Lohme, wo vor knapp drei Jahrenein 100 Meter breites Küstenplateau abgestürzt war.