Festival Maxim Gorki Theater macht Völkermord an Armeniern zum Thema
110 Jahre ist das Massaker an den Armeniern her. Das Maxim Gorki Theater in Berlin will das Thema mit einem Festival sichtbar machen. Geplant sind Gastspiele, eine Ausstellung und eine Literaturreihe.

Berlin - Das Maxim Gorki Theater in Berlin will sich bei einem Festival mit den Massakern an Armeniern vor 110 Jahren beschäftigen. Auf dem Programm der rund einmonatigen Eventreihe „100 + 10 – Armenian Allegories“ steht unter anderem eine Ausstellung mit mehr als 70 Werken bildender Kunst, wie das Theater mitteilte.
Zudem sind eine Literatur- und eine Filmreihe, Gastspiele aus
Amsterdam, Jerewan, Istanbul und Göteborg sowie zwei Uraufführungen geplant. Der Fokus liege auf armenischen Künstlerinnen und Künstlern aus der Welt und wie sie im Licht der Geschichte von 1915 auf die Verwerfungen der heutigen Zeit schauen, teilte das Theater mit.
Das Festival soll zwischen dem 24. April und dem 31. Mai stattfinden und diene als Auftakt der siebten Ausgabe des Kunstformats Berliner Herbstsalon am Haus.
Rund 1,5 Millionen Armenier wurden Historikern zufolge im Ersten Weltkrieg Opfer systematischer Tötungen im Osmanischen Reich. Als dessen Rechtsnachfolgerin gibt die Türkei zwar Massaker an 300.000 bis 500.000 Menschen zu, weist die Einstufung als Völkermord aber zurück. Deutschland und andere westliche Staaten haben die Massaker an den Armeniern als Genozid verurteilt.