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Brauchtum Markttreiben im Zeichen des Osterfestes

An vielen Orten in Thüringen laden am Wochenende Märkte und Ausstellungen rund um das Osterfest ein. Künstlerisch gestaltete Eier spielen dabei vielerorts eine zentrale Rolle.

Von dpa 01.04.2023, 11:15
Eine Kunsthandwerkerin bemalt ein Ei.
Eine Kunsthandwerkerin bemalt ein Ei. Philipp Schulze/dpa/Archivbild

Weimar - Thüringen stimmt sich auf Ostern ein. Im ganzen Land laden an diesem Wochenende besondere Märkte ein. Zu den größten im Freistaat zählt der Langewiesener Ostermarkt. Mehr als hundert Händler sind an den nordöstlichen Rand des Thüringer Waldes gereist, um hier ihre Waren zu präsentieren. Gäste lernen bei verschiedenen Vorführungen unter anderem traditionelle Techniken der Ostereiergestaltung kennen. Eier zu kochen und einzufärben, hat eine lange Tradition: Damit die in sieben Wochen Fastenzeit angesammelten Eier nicht schlecht wurden, kochte man sie. Die Farbe diente dazu, die gekochten von rohen Eiern zu unterscheiden.

Auch die barocke Gartenanlage am Schloss Friedenstein ist an diesem Wochenende Schauplatz für einen Ostereiermarkt. Im Orangenhaus der Orangerie Gotha lassen sich Thüringer Eiermaler über die Schultern schauen. Die fragilen Objekte können auch erworben werden. Neben Hühnereiern schmücken die Künstler auch Eier von Enten, Gänsen, Schwänen, Straußen, Nandus, Wachteln und Fasanen - mit traditionellen und modernen Techniken.

Viele Gemeinden gestalten zur Karwoche sogenannte Osterbrunnen - mit bunten Eiern, frischem Grün, Blumen und bunten Bändern. Die Pflanzen sollen die wiedererwachende Natur symbolisieren, die Bänder stehen für Lebensfreude. In Weimar verwandelt sich der Neptunbrunnen auf dem Marktplatz wieder in einen Osterbrunnen. Kinder sind mit ihren Familien eingeladen, ihn mit eigenen Basteleien zu schmücken. Auf dem Markt aber auch auf dem Theaterplatz präsentieren Händler und Kunsthandwerker an diesem Wochenende unter anderem Ostertypisches, Floristisches und Kulinarisches.

Dass die traditionellen Techniken der Ostereiergestaltung nicht in Vergessenheit geraten, ist das Ziel von Peter Rehfeld aus dem Altenburger Land. Seit mehr als 40 Jahren gestaltet er Ostereier - bevorzugt mit Naturmaterialien und historischen Techniken. 2021 überließ er dem Museum Burg Posterstein seine Sammlung von rund 700 handgefertigten Objekten. In der Kabinett-Ausstellung „Wenn die Osterglocken läuten“ können Besucher bis zum 1. Mai hunderte von Rehfeld und anderen Künstlern gestaltete Eier bewundern.