Luftverkehr Luftverkehr: Concorde landet zum letzten Mal in New York

New York/dpa. - Knapp drei Jahrzehnte hatte der Luxusflieger internationaleJetsetter in der Rekordzeit von dreieinhalb Stunden über den großenTeich gebracht.
«Jeder ist unglaublich stolz auf ihre Erfolge und traurig, dasswir jetzt Abschied nehmen müssen», bekannte der Vorsitzende derBritish Airways, Lord Marshall, beim Verlassen von New York. EinMythos und Spitzenprodukt der Technologie war die Concorde von Beginnan - aber auch ein wirtschaftliches Fiasko. Ihr Schicksal war mit demAbsturz in Paris im Juli 2000, wo 113 Menschen ums Leben kamen,endgültig besiegelt. Knapp drei Jahre später, im April, gaben diebritische Fluggesellschaft und Air France das Aus des Mach-2-Jetsbekannt.
Während sich die 100 Ehrengäste und drei zahlenden Passagiere anBord mit Champagner und geräuchertem Lachs aus Schottland sowieKaviar und Hummerklopsen verwöhnen ließen, stießen Anwohner desKennedy-Flughafens am Boden auf das Ende des «Donnervogels» an. «Aufdass sie nie wiederkommen möge», riefen Hunderte dem entschwindendenÜberschallflieger hinterher. Nach Aussage der Betroffenen hatte dieConcorde Tag für Tag ihre Worte erstickt, den Alarm in ihren Häusernausgelöst und die Tische in den Schulen so stark vibrieren lassen,dass «den Kindern der Bleistift aus der Hand fiel».
Als Gäste hatte British Airways Prominente aus der Wirtschaft unddem öffentlichen Leben, darunter das «Denver-Biest» Joan Collins undden ehemaligen New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani, an Bordgeladen. Nur drei Passagiere bezahlten für den historischen Flug,darunter ein Amerikaner, der sein Ticket nichts ahnend schon vorMonaten erworben hatte. Die beiden anderen Plätze waren von einemMann aus Ohio bei einer Wohltätigkeitsauktion im Internet für 60 300Dollar (etwa 51 000 Euro) ersteigert worden.
Der britische Chefpiloten Mike Bannister (54) sprach von einem«Riesenprivileg», bevor er ein letztes Mal das Cockpit betrat. Er seiüberaus stolz, die Concorde «in ihre Pension fliegen zu dürfen».
