Luftverkehr Luftverkehr: 24 Tote bei Flugzeugabsturz nahe Zürich
Zürich/dpa. - Neben Melanie Thornton war auch das deutsch-niederländische Pop-Trio Passion Fruit an Bord. Zwei der Sängerinnen seien tot, nur diedunkelhäutige Debby St. Marteen habe überlebt, meldete derPrivatsender RTL. Die Gruppe («The Rigga-Ding-Dong-Song») war ebensowie die in den USA lebende Thornton («Love How You Love Me») amSamstag im Rahmen der «Coca-Cola-Weihnachtstour 2001» in Leipzigaufgetreten. In den kommenden Wochen waren weitere Live-Shows undFernsehauftritte geplant.
Einige der Opfer verbrannten in dem auseinander gebrochenenFlugzeug vom Typ «Jumbolino». Andere waren herausgeschleudert wordenund wurden unter Wrackteilen begraben. Das Absturzgebiet, in demTrümmerstücke, Leichen und Leichenteile lagen, hatte die Größe einesFußballfeldes. Es liegt rund zwei Kilometer vor der Landepiste.
Die Ursache des Unglücks blieb zunächst unklar. Nach Angaben derBehörden steht aber bereits fest, dass die Maschine leicht von dervorgesehenen Flugroute abkam und zu niedrig flog. Möglicherweisestreifte sie die Baumwipfel. An der Absturzstelle hätte sieeigentlich noch eine Höhe von über 300 Metern haben sollen. DerFlugkapitän galt allerdings als sehr erfahren.
Die Maschine mit der Flugnummer LX 3597 war gegen 21.00 Uhr inBerlin gestartet und sollte etwa eine Stunde später in Zürich sein.Bis zum Abbruch der Verbindung sei der Funkverkehr zu der Maschinevöllig normal gewesen, hieß es. Datenschreiber und Stimmrekorderwurden gefunden und werden ausgewertet.
Von den 33 Flugzeuginsassen stammten 13 aus Deutschland, je eineraus Österreich, Kanada, Ghana, Schweden und Spanien, zwei aus denNiederlanden, zehn aus der Schweiz sowie drei aus Israel. Unter denInsassen soll sich nach Crossair-Angaben in Berlin auch ein Vize-Bürgermeister von Jerusalem befunden haben. Im Cockpit derUnglücksmaschine saßen zwei Schweizer Piloten mit großer Erfahrung.Für beide war der Flug Zürich-Berlin und zurück der einzige Einsatzam Samstag gewesen.
Die Unglücksmaschine hätte auf einer Anflugroute landen sollen,die wegen eines neuen Staatsvertrags zwischen der Schweiz undDeutschland erst seit wenigen Wochen regelmäßig jeweils zwischen22.00 und 6.00 Uhr benutzt wird. Damit soll der Fluglärm vomFlughafen Zürich über der deutschen Grenzregion gemindert werden. DerAnflug auf diese Piste ist ein so genannter Nicht-Präzisionsanflug.Das Anzeigegerät im Cockpit gibt nur seitliche Abweichungen an, diePiloten müssen die Höhe selbst halten. Diese Piste 28 als Westroutewird nun nach Angaben des Flughafens Zürich vorläufig geschlossen.Sie verfügt nicht über ein vollständiges Instrumenten-Landesystem.