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Invasive Arten Loxosceles: Breitet sich die Giftspinne jetzt in Deutschland aus?

Die Giftspinne der Gattung Loxosceles gehört nicht zu den in Deutschland heimischen Arten. Durch Globalisierung und Klimawandel ist eine Ansiedlung laut Experten aber nur eine Frage der Zeit. Das dürfte nicht nur für Menschen mit Arachnophobie ein Schock sein, denn ein Biss der Giftspinne kann schwere gesundheitliche Folgen haben.

28.02.2023, 11:49
Die Giftspinnen der Gattung Loxosceles könnten bald auch in Deutschland heimisch werden.
Die Giftspinnen der Gattung Loxosceles könnten bald auch in Deutschland heimisch werden. Foto: Imago/Yay Images 

Magdeburg/DUR- Durch Globalisierung und Klimawandel werden Arten in Deutschland heimisch, die bisher nur in fernen Ländern vorzufinden sind. Sie werden per Flugzeug und Schiff eingeschleppt und finden hier neuen Lebensraum. So könnten auch Giftspinnen der Gattung Loxosceles bald häufiger in Mitteleuropa vorzufinden sein.

Giftspinnen der Gattung Loxosceles: Bald auch in Deutschland heimisch?

Die Giftspinnen der Gattung Loxosceles gehören zu den sechsäugigen Sandspinnen und unterteilen sich in die Arten:

  • Loxosceles laeta (Chilenische Einsiedlerspinne)
  • Loxosceles rufescens (Braune Violinspinne)
  • Loxosceles reclusa (Braune Einsiedlerspinne)
  • Loxosceles tenochtitlan (Geigenspinne)

Die braune Einsiedlerspinne ist ursprünglich in den USA beheimatet, wurde nun jedoch auch in Deutschland gesichtet. Besondere Vorsicht ist vor der chilenischen Einsiedlerspinne geboten, ihr Biss gilt als der gefährlichste aller Loxosceles-Arten.

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Die Spinnen fühlen sich besonders an dunklen und warmen Orten wohl. Dabei sind Schubladen, aber auch Kleidung und Bettwäsche denkbar. Besonders Letzteres kann mitunter gefährlich werden. Denn auch wenn die Loxosceles-Spinnen nicht die Nähe zum Menschen suchen, kann es zum Biss kommen, wenn sie sich bedrängt fühlen oder etwa erdrückt werden.

Biss der Loxosceles-Spinnen gleicht oft einem Mückenstich

Besonders ein Biss der chilenischen Einsiedlerspinne „Loxosceles laeta“ kann schwere gesundheitliche Folgen haben. Der erst harmlos aussehende Biss kann anfänglich mit einem Mückenstich verwechselt werden. Erste Symptome zeigen sich nach etwa zwei Stunden später kann es zum Absterben von Gewebe, dem Auflösen roter Blutkörperchen (Hämolyse) und akutem Nierenversagen kommen.

Da ein Biss durch Spinnen der Gattung Loxosceles in Deutschland derzeit noch selten vorkommt, sollten Betroffene ihren behandelnden Arzt auf ihre Vermutung hinweisen, um Fehldiagnosen zu vermeiden und somit schnell behandelt werden zu können.

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Nach dem Spinnenbiss können folgende Symptome auftreten:

  • Zwei bis acht Stunden: Schmerzen mit roter/blauer Hautverfärbung, Schwellung, Quaddeln, Nekrosen, Lymphangitis, Zellulitis, Ödem-Bildung
  • 24 bis 48 Stunden:  Muskel-, Gelenk und Knochenschmerzen, Fieber mit Schüttelfrost, Blasenbildung, die vorherige Rötung kann zentral abblassen, Vernarbung des Gewebes mit unregelmäßiger, trockener Nekrose
  • Nach zwei bis drei Tagen: Akutes Nierenversagen durch Hämolyse. Dies kann mitunter tödlich enden.

Was tun nach einem Biss durch eine Loxosceles Giftspinne?

Sollte es zu einem Biss durch eine Loxosceles-Giftspinne kommen, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Auch das Deutsche Ärzteblatt hat bereits auf die Gefahr aufmerksam gemacht und verweist auf eine brasilianische Studie zur Behandlung der Bisse. Demzufolge sind besonders schnelle Injektionen maßgeblich, um das Fortschreiten der Nekrose zu verhindern.