Lolo Ferrari Lolo Ferrari: Der mysteriöse Tod des Busenwunders

Grasse/dpa. - Die vor zwei Jahren gestorbene Lolo Ferrari, wegenihrer Oberweite als Busenwunder weltweit bekannt, ist möglicherweiseOpfer eines Mordes geworden. Ihr Ehemann und Manager, der 53-jährige Eric Vigne, wurde unter Mordverdacht festgenommen. Er werdeverdächtigt, seine Frau am 5. März 2000 getötet zu haben, bestätigtenseine Anwälte nach Medienberichten von Donnerstag in Grasse. Derehemalige Schrotthändler, der die Nacht zum Donnerstag inUntersuchungshaft verbrachte, bestreitet alle Vorwürfe.
Die damals 30-jährige Ferrari mit einem Brustumfang von 130Zentimetern sei erstickt oder erwürgt worden, hatte eine neueAutopsie ergeben, die Gerichtsmediziner nach schwerfälligenErmittlungen im Dezember vorgenommen hatten. Bisher war eineÜberdosis Medikamente als Todesursache der Frau mit Silicon-Valley-Ausschnitt vermutet worden. Ärzte gingen von Selbstmord aus. DieAnwälte des verdächtigten Ehemannes meinten jetzt, Lolo Ferrari könneunter dem Gewicht der Brüste erstickt sein.
Vigne, ein langhaariger und hagerer Mann, hatte damals angegeben,er habe seine Frau tot im Bett ihres Hauses in der Nähe derParfümhauptstadt Grasse im Hinterland der französischen Rivieragefunden. Vigne war bereits im Juni 2000 vernommen, aber wiederfreigelassen worden. Schon damals vermutete die Justiz, dass er eineMitverantwortung an ihrem Tod getragen habe.
«Diese Analysen zeigen gar nichts», sagten seine Anwälte jetzt.«Eric und Lolo liebten sich und arbeiteten seit Jahren zusammen». DieErmittlungsbeamten wundern sich jedoch, warum Vigne immer wieder aufeine rasche Einäscherung der Leiche seiner Frau gedrängt hatte. Wegendes Verdachts gegen ihn hat die Justiz jedoch die Leiche bisher nichtfür eine Feuerbestattung freigegeben.
Ferrari, mit bürgerlichem Namen Eve Valois, hatte nach über 20Schönheitsoperationen geschwollene Lippen und unerhört große Silikon-Brüste. Deshalb war sie international als Gast von TV-Talk-Shows undRevuen, aber auch durch ihre Auftritte in Filmen bekannt. Sie galtals psychisch labil. Ihr Mann, den sie als 19-Jährige kennen gelernthatte, soll sie zu den Operationen gedrängt haben.
Zunächst machte «Lolo» sich als Modell für «Fotos de Charme» -Nacktbildern - einen Namen. Nackt beim Rasenmähen, beim Bügeln, aufdem Motorrad. Wenige Jahre später drehte sie den ersten hartenPornofilm. Lolo tourte als Sängerin mit den «Silicon Girls» durchDiscos in ganz Europa. Die Schmerzen durch den künstlich aufgepumptenBusen ließen sich nur noch durch Tabletten aushalten. Bei einemAuftritt in Österreich fiel sie von der Bühne und musste wiederbelebtwerden.
Lolo Ferrari hatte wenige Tage vor ihrem Tod bei einemBeerdigungsunternehmer einen weißen Sarg ausgesucht und mitgeteilt,sie wolle neben ihrem Lieblingsteddy begraben werden. Ihresterblichen Überreste haben jedoch noch immer nicht die letzte Ruhegefunden.