Sechs Millionen Aufrufe Logan Paul: Youtuber postet Selbstmord-Video und erntet Shitstorm

Washington - Ein US-Schauspieler und Star der Videoplattform Youtube hat mit Aufnahmen eines Suizids im Internet für Empörung gesorgt. Der 22-jährige Logan Paul veröffentlichte Bilder eines Mannes, der sich in Japan erhängt hatte. Medienberichten zufolge sahen sechs Millionen Nutzer das Video, ehe es gelöscht wurde.
Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote:
Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de
Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins "Nummer gegen Kummer" richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams "Jugendliche beraten Jugendliche" die Gespräche an. nummergegenkummer.de.
Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch türkisch. mutes.de
Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de
Paul entschuldigte sich inzwischen für die Aufnahmen. Youtube-Eigentümer Google betonte in einer Stellungnahme, dass schockierende Gewaltvideos verboten seien. Paul drehte das Video im Wald von Aokigahara am Fuß des Bergs Fuji. Der Ort ist wegen zahlreicher Suizide bekannt.
Laut den Medienberichten zeigte das Video nicht nur den Toten. Paul soll darauf auch zu sehen sein, wie er lacht und Witze über das Drama reißt. Der 22-Jährige, der durch seinen Youtube-Videoblogin den sozialen Netzwerken bekannt wurde, entschuldigte sich inzwischen für die Aufnahmen. Er wollte die Öffentlichkeit für die Themen Depression und Suizid sensibilisieren, schrieb er in einer Stellungnahme.
Es sei leicht, sich „von einem Moment mitreißen zu lassen“, ohne die möglichen Auswirkungen voll abzuwägen.
Im Kurzbotschaftendienst Twitter sorgte das Video für einen Sturm der Empörung. „Als mein Bruder den Körper meiner Schwester fand, schrie er voll Entsetzen & Verwirrung & Trauer & versuchte, sie zu retten“, schrieb etwa die Schauspielerin Anna Akana. „Du gehst nicht in einen Suizid-Wald mit einer Kamera und behauptest, dass es dir um psychische Gesundheit geht.“ (afp)