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Achtung, Betrüger! LKA warnt vor Online-Anlagebetrug - Millionenschäden

Aus wenig Geld viel machen, klüger sein als andere: Betrüger bringen Menschen mit solchen vermeintlichen Versprechen zu Anlagen, die keine sind. Am Ende ist das Geld weg. Was rät die Polizei?

Von dpa 14.11.2024, 04:00
Was vielversprechend beginnt, bedeutet am Ende den Verlust des investierten Geldes. Betrüger arbeiten mit immer ausgefeilteren Methoden. (Symbolbild)
Was vielversprechend beginnt, bedeutet am Ende den Verlust des investierten Geldes. Betrüger arbeiten mit immer ausgefeilteren Methoden. (Symbolbild) Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Magdeburg - Sie wirken seriös, locken online mit besonders hohen Renditen und angeblich innovativen Produkten - am Ende ist das Geld der Anleger aber weg. Das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen-Anhalt warnt vor betrügerischen Anlageplattformen für Online-Investments. Im ersten Halbjahr 2024 seien im Land 207 Fälle gemeldet worden. Der Gesamtschaden liegt bei über 5,3 Millionen Euro. 

Das seien nur die angezeigten Fälle, betonte ein Sprecher des LKA. In diesem Feld spiele die Scham der Opfer eine erhebliche Rolle. Erst im Sommer habe ein 64-Jähriger aus dem Süden Sachsen-Anhalts eine sechsstellige Summe durch sogenannten Cyber-Trading-Betrug verloren. 

Betrüger locken mit Geldanlagen oder Kryptowährungen

Bei dieser Kriminalitätsform platzieren die Kriminellen gefälschte Werbelinks auf Internetseiten und locken so Menschen, die an Geldanlagen oder Kryptowährungen interessiert sind, auf bestimmte Webseiten. Dort sollen sich die späteren Opfer registrieren. Laut LKA werden sie von angeblichen „Tradern“ oder „Brokern“ mit einer dahinterliegenden Callcenter-Struktur fortwährend kontaktiert. Ihr Ziel: am Ende ein Maximum an Investitionen der Opfer zu erreichen, die zugleich ein Schaden für die Anleger sind. Im Verlauf der Kontakte erhöhten sich angebliche die virtuellen Gewinne über marktübliche Möglichkeiten - ein tatsächlicher Handel finde aber gar nicht statt.

Das investierte Geld ist weg

Wer versucht, an Auszahlungen des vermeintlichen Guthabens zu kommen, erhält laut LKA von den Tätern „vielfältige Gründe“, warum das nicht möglich sei. Teils würden Einzahler auch die Erklärung bekommen, nur unter der Voraussetzung weiterer Einzahlungen Geld zu erhalten, „was am Ende zum Abbruch der Kontakte und zum Verlust der angeblichen Investitionen führt“, erklärt das LKA weiter.

Die Schäden schwanken von Jahr zu Jahr - dabei kommt es auf das Anzeigeverhalten der Betroffenen an. Das LKA verzeichnete für das Jahr 2022 eine Schadenssumme von 26,6 Millionen Euro, da es einen Fall mit besonders hohem Schaden gegeben hatte. Im Jahr 2020 waren es knapp 4,6 Millionen, 2021 etwas mehr als 6,3. Im zurückliegenden Jahr 2023 lag die Schadenssumme im Land bei 5,17 Millionen Euro - und ist mit den 5,3 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2024 schon überschritten.

Wann sollten die Alarmglocken schrillen?

„Seien Sie misstrauisch!“, so eine zentrale Empfehlung des LKA. Vor allem ungewöhnlich hohe Gewinne mit wenig Einsatz sollten Alarmglocken schrillen lassen. Misstrauen sei auch angesagt, wenn Investitionen in Kryptowährungen getätigt werden sollen. Banken und Sparkassen gingen nicht direkt auf Kunden zu, um sie zum Online-Trading zu bringen. Wer Geld investieren wolle, solle sich über die Trading-Plattformen informieren - noch vor einer Anmeldung oder Überweisung. Dazu gibt es beispielsweise die Unternehmensdatenbank der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Und Menschen, die Opfer eines solchen Betrugs geworden sind, rät die Polizei, Anzeige zu erstatten.