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Bundestagswahl 2025

Bundestagswahl 2025 Linken-Landeschef: Junge neue Mitglieder aus Stadt und Land

Die Partei Die Linke ist der Überraschungssieger bei der Bundestagswahl. In Niedersachsen konnte sie ihre Mitgliederzahl verdoppeln. Was sind die Gründe dafür?

Von dpa 24.02.2025, 13:05
Thorben Peters, niedersächsischer Landeschef der Partei Die Linke, beobachtet eine „Demokratiesehnsucht“ bei jungen Menschen.
Thorben Peters, niedersächsischer Landeschef der Partei Die Linke, beobachtet eine „Demokratiesehnsucht“ bei jungen Menschen. Christina Sticht/dpa

Hannover - Der Überraschungserfolg der Linken bei der Bundestagswahl hat aus Sicht des niedersächsischen Linken-Landeschefs Thorben Peters mit der „klaren Kante gegen rechts“ zu tun. Viele Neumitglieder hätten ihm gesagt, dass sie in die Partei eintreten, die gegen das politische Klima aufstehe, sagte der Politiker aus Lüneburg. Seit Jahresbeginn verdoppelte sich die Mitgliederzahl von 3.470 auf mehr als 7.000. 

Es handele sich vielfach um jüngere Menschen aus allen möglichen Berufsklassen, sagte Peters. „Und es ist nicht nur Stadt, es ist auch viel Land.“ Einige neue Mitglieder kommen dem Landeschef zufolge aus der Klimabewegung. Viele wünschten sich eine Partei, die das Leben wieder bezahlbar mache. 

Die Linke erreichte in Niedersachsen überraschend starke 8,1 Prozent (plus 4,8), bundesweit waren es am Sonntag 8,8 Prozent. Co-Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek erhielt in ihrem Wahlkreis in Osnabrück rund 11,8 Prozent der Erststimmen. 

Linken-Landeschef erlebt „Demokratiesehnsucht“

Die Linke war nach der Gründung des BSW von Sahra Wagenknecht zunächst stark geschrumpft. Doch die Diskussion um die „Brandmauer“ zur AfD und eine Kampagne in den sozialen Medien sorgten für ihr Comeback.

Landeschef Thorben Peters möchte sich unter anderem für mehr Mitbestimmung in den Schulen einsetzen. Er erlebe bei jungen Menschen keine „Demokratieverdrossenheit, sondern eine Demokratiesehnsucht, weil sie sich in ihren Zukunftssorgen schlicht und ergreifend nicht gesehen fühlen“, sagte der Sozialarbeiter. 

Die Grünen-Landeschefin Greta Garlichs räumte ein, ihre Partei müsse in der Kommunikation besser werden. Die Rede der Linken-Abgeordneten Heidi Reichinnek im Bundestag sei von Wut geprägt gewesen, auch viele Menschen in Deutschland hätten Angst und eine enorme Wut über das, was gerade passiert. Die grüne Antwort „Ja, gerne mit der CDU“ und ein Zehn-Punkte-Plan zur Migration hätten viele Menschen in dem Moment „stark verprellt“.