Landtagswahl Linke und BSW beharken sich im Wahlkampf
Einst zusammen, nun getrennt: Die Linke und das Bündnis Sahra Wagenknecht sind sich nicht grün und bleiben auch im Landtagswahlkampf auf Konfrontationskurs. Die BSW-Chefin mahnt Sachlichkeit an.
Dresden - Die Linke und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) geben sich auch im sächsischen Wahlkampf unversöhnlich. BSW-Landeschefin Sabine Zimmermann forderte die Linke auf, im Wahlkampf auf Falschinformationen zu verzichten. Sie finde es bedenklich, dass Linke-Chefin Susanne Schaper „bewusst Fake News“ verbreite, um das BSW zu diskreditieren, sagte Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur. „Wir sollten doch alle im Wahlkampf bitte bei der sachlichen Auseinandersetzung bleiben.“ Linke-Landesgeschäftsführer Lars Kleba wies den Vorwurf zurück.
Die Linke-Vorsitzende Schaper hatte dem BSW vorgeworfen, im Wahl-O-Mat für eine militärische Forschung an Sachsens Universitäten einzutreten. Zimmermann entgegnete, dass Artikel 5 des Grundgesetzes die Freiheit der Forschung garantiere und man Forschungsbereiche nicht verbieten könne. Das heiße aber noch lange nicht, dass das BSW eine solche Forschung auch befürworte. Das habe man in der ausführlichen Antwort im Wahl-O-Mat auch klargestellt. Das BSW sei für einen freiwilligen Verzicht auf militärische Forschung.
„"An den Hochschulen des Freistaats soll für militärische Zwecke geforscht werden dürfen" – alle können im Wahl-O-Mat nachlesen, dass das BSW dieser These zugestimmt hat“, konterte Linke-Landesgeschäftsführer Lars Kleba: „Diese Leute haben ein taktisches Verhältnis zur Wahrheit. Das sieht man auch an ihrer verleumderischen Behauptung, die Linke hätte sozialen Kernthemen wie Pflege, Löhne oder Bildung vernachlässigt“.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht hatte sich im Herbst 2023 von den Linken abgespalten. In aktuellen Wahlumfragen kommt das BSW in Sachsen auf Werte von bis zu 15 Prozent. Die Linke dagegen lag zuletzt bei 3 bis 5 Prozent und muss um den Wiedereinzug ins Parlament bangen. Sie hofft darauf, in Leipzig zwei Direktmandate zu gewinnen. In diesem Fall würde die Partei - je nach Stimmenanteil - auch mit Listenkandidaten im Landtag vertreten sein.