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Wahlkampf Lindner gibt Hoffnung auf Schwarz-Gelb nicht auf

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner wirbt in Lüneburg für ein schwarz-gelbes Bündnis auf Bundesebene. Die Wirtschaft müsse ohne die ausufernden Subventionen wieder flott gemacht werden.

Von dpa 13.01.2025, 13:42
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner in Lüneburg für ein schwarz-gelbes Bündnis auf Bundesebene.
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner in Lüneburg für ein schwarz-gelbes Bündnis auf Bundesebene. Philipp Schulze/dpa

Lüneburg - Rund sechs Wochen vor der Bundestagswahl hat der FDP-Vorsitzende Christian Lindner auf einer Wahlkampfveranstaltung in Lüneburg für ein schwarz-gelbes Bündnis geworben. „Schwarz-Rot wäre Ampel light und ich bin die Ampel leid“, sagte der Ex-Finanzminister in Lüneburg vor rund 200 Anhängern. Trotz schlechter Umfragewerte der FDP gebe er die Perspektive zu regieren nicht auf.

Rot-Grün stehe für Schulden und Investitionen. „An dieses Konzept glauben wir nicht, wir wollen für alle Betriebe die Chancen verbessern“, sagte Lindner. Unternehmer sollten über ihre Investitionen entscheiden, weil sie auch dafür hafteten, und nicht Politiker: „Es ist nicht die Zeit der Umverteilungsideen, jetzt ist die Zeit des Erwirtschaftens.“ 

Das scheine nicht bei allen angekommen zu sein. Die vom grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck ins Spiel gebrachte Sozialversicherungspflicht für Kapitalerträge kritisierte er scharf. Es sei wichtig, dass Habeck sein „Zerstörungswerk“ nach der Wahl nicht fortsetzen könne. 

„Wir sind ein Land ohne Wachstum, wir müssen die Grundfrage stellen, wie wollen wir das alles bezahlen?“, fragte Lindner. Oberstes Ziel müsse sein, die Wirtschaft wieder flottzumachen. In vielen Bereichen mangele es nicht an Wissen, aber: „Wir kriegen unsere Leistung nicht auf die Straße gebracht.“

Leistung müsse sich lohnen

Lindner kritisierte die Einstellung zur Arbeit, die nicht nur ein lästiger Zwang sein solle. „Wir brauchen Anreize, dass sich Leistung lohnt.“ Es gehöre zum Aufstiegsversprechen Deutschlands dazu, dass arbeitende Menschen mehr haben sollten als die, die nicht arbeiten. So sollte auch Schwarzarbeit viel stärker bekämpft werden. Es könnten Milliarden Euro eingespart werden, indem Menschen in Arbeit gebracht würden. 

Die beste Förderung der Wirtschaft sei eine verlässliche Kinderbetreuung, damit Elternteile sich frei zwischen Kindern und Karriere entscheiden könnten. Zudem müsse der große Staatsapparat verkleinert und die Bürokratie verschlankt werden. 

Zum Abschluss seiner 70-minütigen Rede bekam Lindner vom Landesverband der Liberalen in der Hansestadt eine Sandtorte in Anspielung auf den Vorfall am vergangenen Donnerstag überreicht. Bei einem Wahlkampftermin in Greifswald wurde der 46-Jährige von einer Lokalpolitikerin der Linken mit einer Schaumtorte beworfen. 

Als Enkel eines Konditorenmeisters sei das für ihn traumatisierend gewesen, weil der Schaum nicht aus Sahne gewesen sei. „Ich bin vertraut mit Protest und Demonstrationen“, sagt der Spitzenpolitiker der Freien Demokraten. In den vergangenen zehn Jahren hätten Lärm und Störversuche zugenommen. Lindner sollte am Nachmittag in Bremen und Oldenburg sprechen.