Leichenfund auf Bauernhof Leichenfund auf Bauernhof: Mit dieser Anzeige suchte der mutmaßliche Peiniger aus Höxter nach Frauen

Höxter - Über eine Kontaktanzeige ist eine Frau nach Angaben der Staatsanwaltschaft in eine wochenlange Gefangenschaft gelockt und von ihren Peinigern schließlich zu Tode misshandelt worden. Die 41-Jährige aus Niedersachsen sei fast zwei Monate lang in der Gewalt eines 46-Jährigen und seiner Ex-Frau in Nordrhein-Westfalen gewesen.
Der 46-jährige Mann habe eine Zeitungsannonce geschaltet und darin nach einer „Frau für eine feste Beziehung“ gesucht, teilten die Ermittler mit. Die 41-Jährige aus Bad Gandersheim in Niedersachsen antwortete und zog den Ermittlungen zufolge kurz nach dem Kennenlernen in das Haus des Mannes in einem kleinen Dorf bei Höxter in Ostwestfalen.
Annonce auf einem Datingportal
Parallel dazu soll das Paar über ein Datingportal nach weiteren Frauenbekanntschaften gesucht haben. Das berichtet die Bild-Zeitung, der nach eigenen Angaben eine Anzeige aus einem Portal vorliegt. Darin beschreibt sich der 46-jährige Mann als „romantisch, witzig, ehrgeizig, fürsorglich und sensibel“. Er betreibe Krafttraining und schwimme, heißt es in der Anzeige. Neben Horrorfilmen und Komödien interessiere er sich für Erotik und Liebesfilme.
Wie die Bild-Zeitung berichtet, habe der mutmaßliche Peiniger seine Vorliebe für Frauen mit dem Satz „Suche Partnerin mit Sinn fürs Landleben“ beschrieben. Andere Angaben formulierte er offenbar allgemein. Gewünschte Figur, Alter, ob die Partnerin raucht oder Kinder hat, war dem Mann „egal“.
Warum flüchtete die Frau nicht?
Wie genau die Frau festgehalten wurde, ist immer noch unklar. Immer wieder sei die 41-Jährige mit ihren Peinigern auch draußen auf der Straße gesehen worden, teilen die Ermittler mit. Auch zum Einkaufen seien sie gemeinsam gefahren. Weshalb das Opfer nicht flüchtete, ist eine der vielen offenen Fragen.
Am 21. April ging es der Frau dann wegen der Schläge wohl so schlecht, dass das Paar sie zurück in ihre Wohnung nach Bad Gandersheim bringen wollte, sagt der Paderborner Oberstaatsanwalt Ralf Meyer.
Doch der Wagen des Paares blieb unterwegs mit einem Motorschaden liegen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur riefen die beiden zunächst ein Taxi. Während die drei noch warteten, verschlechterte sich der Zustand der 41-Jährigen immer weiter. Schließlich hätten sich die beiden Beschuldigten gezwungen gesehen, einen Rettungswagen zu rufen, teilen die Ermittler mit. Ein Notarzt brachte die Frau ins Krankenhaus nach Northeim.
Schläge auf den Kopf
Doch die Hilfe der Ärzte kam zu spät. Wenige Stunden später starb die Frau. Auf dem Totenschein vermerkte ein Arzt „ungeklärte Todesursache“ - und damit begann der Fall. Eine Obduktion ergab, dass die 41-Jährige durch Schläge auf den Kopf starb. (red mit dpa)