Sport Landessportbund schafft Stellen für besseren Kinderschutz
Fälle von Kindesmissbrauch kommen auch im Sport vor. Der Landessportbund Berlin will dem nun stärker entgegentreten - und sieht vor allem einen Schlüssel.
Berlin - Der Landessportbund Berlin will mit der Schaffung von sechs Koordinierungsstellen den Schutz von Kindern verbessern. „Ein wichtiger Bestandteil des Kinderschutzes ist die Prävention. Wir müssen sensibilisieren, informieren und auch enttabuisieren“, sagte Meral Molkenthin, hauptamtliche Beauftragte des LSB für Kinderschutz und interpersonelle Gewalt im Sport, am Freitag einer Mitteilung zufolge. „Es ist sehr wichtig für betroffene Personen, über das Thema sprechen zu können. Das bedarf Vertrauen. Unsere Koordinatoren und Koordinatorinnen sollen dieses Vertrauen schaffen.“
Die sechs hauptamtlichen Stellen werden demnach bei Fachverbänden des Berliner Sports angesiedelt. Die Koordinatoren und Koordinatorinnen verfügen über eine pädagogische Ausbildung und langjährige Erfahrung im Sport. Sie sollen über präventive Maßnahmen informieren, bei der Intervention Fallbegleitung beraten, bei Schutzkonzepten begleiten und beim Erlangen des Kinderschutzsiegels unterstützen.
„Wir möchten mit den Koordinatoren und Koordinatorinnen Kindern und Jugendlichen, die von Gewalt betroffen sein könnten, und auch den Menschen in unseren Verbänden und Vereinen schneller Hilfestellung geben. Und natürlich ist es uns auch wichtig, mit ihrer Unterstützung, die Aufarbeitung vergangener Fälle zu gewährleisten und zu intensivieren“, sagte LSB-Präsident Thomas Härtel. Im Jahr 2022 verzeichnete der Landessportbund den Angaben zufolge 39 Meldungen im Bereich Kinder- und Jugendschutz, bis Ende Oktober 2023 seien 43 Meldungen eingegangen.