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Russischer Angriffskrieg Landesbischof zur Ukraine: Vielleicht ist Trump eine Chance

Seit bald drei Jahren herrscht Krieg in der Ukraine. Wie kann er enden? Was Landesbischof Kramer, der auch Friedensbeauftragter der EKD ist, dazu durch den Kopf geht.

Von dpa 03.01.2025, 09:30
Landesbischof Friedrich Kramer ist auch Friedensbeauftragter der EKD. (Archivbild)
Landesbischof Friedrich Kramer ist auch Friedensbeauftragter der EKD. (Archivbild) Hendrik Schmidt/dpa

Magdeburg - Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, hofft auf ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine - möglicherweise auch mit Hilfe des designierten US-Präsidenten Donald Trump. „Das ist brutalstes Sterben in einer wahnsinnigen Situation, wo sie als Soldat nicht wissen, von wo die Angriffe kommen. Da fliegen Drohnen, kommen plötzlich von oben und das können viele sich, glaube ich, gar nicht vorstellen“, sagte Kramer, der auch Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland ist. 

„Wir sehen interessanterweise relativ wenige Kriegsbilder in concreto, denn das würde uns alle zu Kriegsgegnern machen. Das kann man nicht ertragen.“ Und weiter: „Deswegen muss das Töten und Sterben auch sofort aufhören“, so Kramer. „Es ist vielleicht absurd, aber vielleicht ist Präsident Trump eine Chance, dass da jetzt erst mal ein Waffenstillstand einkehrt. Es wird ein extrem komplizierter Weg zu einer Nachkriegsordnung.“

Trump hat sich vorgenommen, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine in kürzester Zeit zu beenden. In der EU und in europäischen Nato-Staaten wird erwartet, dass Trump versuchen könnte, Kiew und Moskau zu Verhandlungen zu drängen.

Trump könnte Unterstützung der Ukraine massiv verändern

Mit Blick auf die Möglichkeiten des künftigen US-Präsidenten Trump, sagte Kramer: „Was er machen kann, ist auf jeden Fall die Unterstützung der Ukraine massiv verändern oder gar völlig einschränken. Und dann ist klar, dass die Ukraine, da sie diesen Krieg nicht aus eigener Kraft gewinnen kann, genötigt ist, Zugeständnisse zu machen. Das wäre für viele Ukrainer bitter.“

Der Landesbischof hob hervor: „Entscheidend, und das wäre wichtig, ist, dass die internationale Gemeinschaft sich stark einmischt und Bedingungen schafft, die eine Form der Verhandlungen ermöglichen, die dann auch wirklich in einen Frieden mündet. Was hieße, dass man auch völkerrechtlich irgendwie zu einer Lösung kommt und dass es nicht auf Dauer ein "frozen conflict" wird und der immer wieder heiß werden kann.“

Abstimmung über Kriegsende?

Den Landesbischof beschäftigt auch die Legitimierung des Krieges: „Was ich eine spannende Frage finde, ist die, ob man in einem demokratischen Land nicht darüber abstimmen können müsste, ob dieser Krieg beendet wird und unter welchen Bedingungen. Denn der hohe Blutzoll macht es für eine Regierung sehr schwer, dies zu entscheiden. Hier könnte eine Legitimierung hilfreich sein.“