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Sozialverwaltung Land startet Kampagne gegen queerfeindliche Gewalt

Mit einer neuen Kampagne will die Senatsverwaltung für mehr Aufmerksamkeit bei queerfeindlicher Gewalt werben. Solche Straftaten sollen schneller zur Anzeige gebracht werden.

Von dpa 15.12.2024, 12:53
Gewalt gegen queere Menschen hat bundesweit im vergangenen Jahr zugenommen. (Archivbild)
Gewalt gegen queere Menschen hat bundesweit im vergangenen Jahr zugenommen. (Archivbild) Fabian Sommer/dpa

Berlin - Angesichts steigender Zahlen bei queerfeindlichen Straftaten will die Landesregierung mit einer neuen Kampagne für mehr Aufmerksamkeit bei solchen Taten sorgen. „Mit unserer Kampagne wollen wir queere Menschen und weitere gewaltbetroffene Menschen darin bestärken, Beleidigungen, Übergriffe und Gewalt nicht einfach hinzunehmen, sondern schnell bei der Polizei anzuzeigen“, teilte Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe mit. 

Start der Aktion mit dem Titel „Dir bleiben nur 48 Stunden - Schlaf keine Nacht drüber“ ist an diesem Montag. Der Titel verweist auf den rechtlichen Umstand, dass Videoaufzeichnungen in Bussen, Bahnen und an Bahnhöfen nur 48 Stunden lang gespeichert werden. Diese Zeit müsse genutzt werden, damit die Bilder schnell ausgewertet und Täter ermittelt werden könnten, hieß es. 

Queerfeindliche Straftaten haben 2023 zugenommen

„Lasst uns gemeinsam die zunehmende queerfeindliche Gewalt sichtbar machen, denn nur so können wir sie effektiv bekämpfen“, teilte der Berliner Queer-Beauftragte Alfonso Pantisano mit. „Diese Taten müssen zur Anzeige gebracht werden – und zwar schnell.“ Die Kampagne soll auf Werbeflächen im Bereich des Berliner Nahverkehrs sowie im Fahrgastfernsehen „Berliner Fenster“ zu sehen sein.

Queerfeindliche Straftaten nehmen in Deutschland zu. Das zeigt ein aktuelles Lagebild des Bundeskriminalamts (BKA). Den Angaben zufolge erfasste die Polizei 2023 insgesamt bundesweit 17.007 Fälle von Hasskriminalität.

Mehr als jeder Zehnte dieser Fälle - 1.785 Straftaten - richtete sich im vergangenen Jahr laut BKA gegen lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen. Demnach stiegen die polizeilich registrierten Fallzahlen im vergangenen Jahr um rund 50 Prozent.