Gesundheit Land setzt auf digitales Portal für Pflegeplätze
Oft ist es schwierig, einen Platz im Pflegeheim zu finden. Ein neues Portal soll in Sachsen-Anhalt helfen. Wie?
Magdeburg - In Sachsen-Anhalt soll ein neues Portal bei der Suche nach einem freien Langzeit- oder Kurzzeitpflegeplatz helfen. „Mit diesem Beschluss wird eine wichtige Entlastung für pflegende Angehörige und Sozialdienste erreicht. Eine digitale Plattform, die freie Pflegeplätze anzeigt, macht die Suche einfacher und schneller“, sagte die CDU-Abgeordnete Anja Schneider.
Auch Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) begrüßt das Vorhaben. Vor allem nach Aufenthalten im Krankenhaus oder plötzlichen Erkrankungen sei es schwierig, einen Platz in einer Pflegeeinrichtung zu finden, so die Ministerin. „Doch es wird bald der Vergangenheit angehören, dass viele Familien, aber auch unterstützende Pflegedienste und Krankenkassen, vorhandene Kapazität mühsam abfragen müssen.“
Ob die Pflegeeinrichtungen zur Angabe der freien Plätze verpflichtet werden, ist jedoch noch offen. Im einstimmig gefassten Beschluss des Landtags heißt es, die Landesregierung solle prüfen, „inwieweit eine verpflichtende Teilnahme der Pflegeeinrichtung umgesetzt werden kann“. Die FDP-Landtagsfraktion hatte im Vorfeld vor zusätzlicher Bürokratie gewarnt.
Uni Halle soll Aufbau des Portals übernehmen
Nun soll entweder auf bestehende Daten zurückgegriffen oder die zu übermittelnden Daten sollen für inhaltsgleiche Dokumentationspflichten verwendet werden. Im Haushalt 2025/2026 sind 52.000 Euro für das Projekt eingestellt. Das Kompetenzzentrum Pflege digital an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg soll den Aufbau und die Betreuung des Portals übernehmen.
Die Barmer-Krankenkasse erklärte, ein digitaler Pflegeheimfinder werde Pflegebedürftige und ihre Angehörigen entlasten. „Auch die Arbeit der Sozialdienste in den Krankenhäusern kann so effektiver werden“, sagte Landesgeschäftsführer Axel Wiedemann. Bisher würden Klinikmitarbeiter zahlreiche Pflegeanbieter abtelefonieren, um deren Kapazitäten zu erfragen. Analysen zeigten, dass etwa jeder vierte Pflegefall in Sachsen-Anhalt unmittelbar im Anschluss an eine Krankenhausbehandlung beginne.