Kabinett Land erwägt bei Fachkräftegewinnung Zentralisierung
Berlin - Zur schnelleren Anerkennung von Berufsabschlüssen ausländischer Fachkräfte will die Landesregierung von Sachsen-Anhalt eine Zentralisierung der damit verbundenen Aufgaben prüfen. Das erklärten Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Dienstag in Berlin nach Beratungen mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD).
Man müsse das ergebnisoffen mit den Landräten diskutieren, sagte Haseloff. Es ginge darum, gute und zukunftsfähige Lösungen zu finden. Grimm-Benne sprach sich klar für die Schaffung einer zentralen Stelle aus. Aktuell dauere die Anerkennung von Berufsabschlüssen zu lange, sagte sie. Andere Länder in der Europäischen Union seien da schneller.
Die Ausländerbehörden der Kommunen klagen wegen der gestiegenen Zahl an Flüchtlingen über eine hohe Arbeitsbelastung. Grimm-Benne geht es darum, Entlastung zu schaffen und eine einheitliche Bearbeitung der Anträge ausländischer Fachkräfte zu gewährleisten. Eine Überlegung ist, die zentrale Stelle beim „Welcome-Center“ anzudocken. Dabei handelt es sich um eine Informationsstelle für Unternehmen, Fachkräfte und Ausbildungsinteressierte aus dem Ausland oder anderen Bundesländern.
Heil sagte, acht von 16 Bundesländern hätten die Aufgaben bei der Erwerbseinwanderung zentralisiert. Die Arbeits- und Bildungsminister von Bund und Ländern müssten darüber hinaus gemeinsam beraten, wie man die Verfahren beschleunigen könne. „So wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben“, sagte Heil.