Kirche Künftig weniger Kirchenkreise in Mitteldeutschland
Die Zahl der Kirchenmitglieder sinkt stetig, mit ihr die Zahl der Kirchenmitarbeiter. Die Strukturen müssen sich verändern. Von oben will die Landeskirche nichts verordnen.
Halle - Die Zahl der Mitglieder in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland sinkt weiter - entsprechend ändert die Landeskirche ihre Strukturen. Die Zahl der Kirchenkreise von aktuell 37 wird reduziert. Der Prozess werde von den Kirchenkreisen selbst organisiert und nicht von der Kirchenleitung verordnet, sagte der Präsident des Landeskirchenamts, Jan Lemke.
In einigen Kirchenkreisen sei es schon heute schwierig, Vertretungsregelungen zu finden, Vakanzen etwa bei Pfarrstellen könnten nicht mehr ausgeglichen werden. Ziel der Strukturreform sei, dass die Kirchenkreise arbeitsfähig sind. Eine bestimmte Zahl von Stellen im Verkündigungsdienst ist nötig. Insgesamt gibt es rund 850 Stellen im Verkündigungsdienst, dazu zählen Pfarrstellen, Kantoren und Gemeindepädagoginnen. Die Kirchenkreise haben eine eigene Budgetverantwortung und müssen selbst entscheiden, wie viele Stellen sie finanzieren können. Die Tendenz ist sinkend.
Strukturreform von unten organisiert
Lemke sagte, die Kirchenkreise seien untereinander im Gespräch, etwa über Potenziale in Nachbarkirchenkreisen. Es solle im Strukturprozess möglichst wenig von oben verordnet werden. Lemke sagte, der Prozess laufe ohne die übliche Aufregung, die es sonst bei Strukturveränderungen gebe. Nach den Veränderungen solle es 2030 voraussichtlich noch 25 Kirchenkreise geben, davon 6 in Verbänden mit gemeinsamer Aufgabenerfüllung. Auch auf der Verwaltungsebene soll die Strukturreform vollzogen werden. Bis 2028 solle es statt der derzeit 15 Kreiskirchenämter noch 8 geben.
Die EKM rechnet damit, dass sie 2030 noch etwa 500.000 Mitglieder habe, aktuell sind es etwa 600.000 hauptsächlich in Thüringen und Sachsen-Anhalt sowie in Teilen Sachsens und Brandenburgs.