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Kriminalität Kriminalität: Schläger von Prinzen-Sänger stehen vor Gericht

10.12.2003, 09:46
Die wegen räuberischer Erpressung Angeklagten Stefan K. (r) und Alexander K. (3.v.r.) stehen am Mittwoch (10.12.2003) im Amtsgericht Leipzig bei Prozessbeginn neben ihren Rechtsanwälten Dr. Matthias Luderer (2.v.r) und Wolfgang Männel (l). (Foto: dpa)
Die wegen räuberischer Erpressung Angeklagten Stefan K. (r) und Alexander K. (3.v.r.) stehen am Mittwoch (10.12.2003) im Amtsgericht Leipzig bei Prozessbeginn neben ihren Rechtsanwälten Dr. Matthias Luderer (2.v.r) und Wolfgang Männel (l). (Foto: dpa) dpa

Leipzig/dpa. - Staatsanwältin Sybill Petersen sah es als erwiesen an, dass die stark angetrunkenen Männer aus Leipzig und Merseburg den Musikern Reizgas ins Gesicht gesprüht und dann Geld gefordert hatten. Anschließend sollen sie gesagt haben: «Es ist doch alles nur Spaß. Wir wollen nur ein paar Euro, wir wollen nur ein paar Bier trinken.» Krumbiegel erlitt bei dem Überfall mehrere Schürf- und Platzwunden am Kopf, eine Prellung der Schädeldecke sowie des Nasenbeins und eine Augenreizung.

Kurze Zeit später wurden die Männer wegen eines anderen Überfalls gefasst. In einer ersten Vernehmung habe der 23-Jährige angegeben, die beiden wollten «einfach nur Frust ablassen», sagte die damalige Ermittlungsrichterin aus. Anschließend hätten sie den reglos am Boden liegenden Krumbiegel zurückgelassen und seien in ein «Kameradschaftsheim» gegangen. Ein rechtsradikaler Hintergrund wurde ausgeschlossen. Zuvor hätten die Angeklagten größere Mengen Alkohol getrunken. Der 23-Jährige hatte bereits zwei Entgiftungen hinter sich.

Am zweiten Verhandlungstag kommenden Montag soll Krumbiegel in den Zeugenstand. Der 37-Jährige hatte den Überfall in Form des Solodebüts «Geh in den Knast» thematisiert. Die Prinzen starteten 1990 als Herzbuben, ein Jahr später benannten sie sich um und veröffentlichten ihre erste Single «Gabi und Klaus». Seither verkaufte die ostdeutsche Band mehr als sechs Millionen Tonträger. Zu den Hits zählen «Du musst ein Schwein sein», «Millionär» und «Deutschland». Die Mitglieder der Gruppe haben sich wiederholt gegen Rechtsradikalismus und Krieg eingesetzt.

Das Archivbild vom 23.01.2003 zeigt die Mitglieder der deutschen Popgruppe «Die Prinzen», (v.l.) Sebastian Krumbiegel, Wolfgang Lenk, Tobias Künzel, Henri Schmidt und Jens Sembdner in Berlin bei der Videoaufzeichnung ihrer neuen Single «Chronisch pleite». (Foto: dpa)
Das Archivbild vom 23.01.2003 zeigt die Mitglieder der deutschen Popgruppe «Die Prinzen», (v.l.) Sebastian Krumbiegel, Wolfgang Lenk, Tobias Künzel, Henri Schmidt und Jens Sembdner in Berlin bei der Videoaufzeichnung ihrer neuen Single «Chronisch pleite». (Foto: dpa)
dpa