Kriminalität Kriminalität: Ein Toter bei Verfolgungsjagd durch Thüringen
Schmalkalden/dpa. - Beim Versuch, für die Polizei einenflüchtigen Lkw-Dieb zu stoppen, ist am Freitagmorgen ein Lastwagen-Fahrer aus Nordrhein-Westfalen bei Schmalkalden ums Leben gekommen.Auf Bitten der Polizei wollte der 55-Jährige seinen Lastzug auf derBundesstraße 19 bei Fambach quer stellen, als der Flucht-Laster mitvoller Wucht in das Fahrerhaus fuhr, berichtete die Polizei.
Der 55-Jährige schaffte es nicht mehr, das Fahrzeug zu verlassenund wurde getötet. Die Beamten hätten den Mann nicht zur Hilfegenötigt oder gezwungen, betonte Polizei-Sprecher Eberhard Wagner.
Die Polizei könne in besonderen Gefahrensituationen die Hilfe vonBürgern in Anspruch nehmen. Polizei-Sprecherin Linda Wehner: «DieBeamten vor Ort haben somit alles richtig gemacht.» Der flüchtige 23-Jährige habe sich um 06.30 Uhr einer im Berufsverkehr viel befahrenenKreuzung genähert und musste deshalb gestoppt werden. «Der Fall istaber natürlich besonders tragisch», sagte Wehner.
Der 23-Jährige hatte gegen 05.45 Uhr in Bad Salzungen(Wartburgkreis) einen Lkw gestohlen. Der eigentliche Fahreralarmierte die Polizei, die sofort die Verfolgung aufnahm. Was dannfolgte, war eine wilde Verfolgungsjagd. Der 23-Jährige rammte mit demLaster mehrere Autos und ein Haus. In Immelborn walzte er einegeschlossene Bahnschranke nieder. Dort versuchten die Polizisten ihnnoch durch Schüsse in die Reifen zu stoppen, was jedoch misslang.Insgesamt fielen vermutlich drei Schüsse, die aber allesamt ihr Zielverfehlten, teilte Wagner mit. Am Ende hätten die Polizisten keineandere Möglichkeit gesehen, als die Hilfe des Lkw-Fahrers aus NRW inAnspruch zu nehmen. «Der war anders nicht zu stoppen», versicherteWagner.
Der 23-Jährige ist nach Angaben von Wagner der Polizei in BadSalzungen seit Jahren bekannt. Er befinde sich in ständigerpsychiatrischer Behandlung. Zu seinem Motiv gibt es noch keineAngaben.
