Verteidigung Kretschmer: Menschen bei Wehrdienst-Debatte mehr einbeziehen
Ein Bürgerrat wie zum Thema Ernährung könnte aus Sicht des Ministerpräsidenten auch mit Blick auf die Diskussion um den Wehrdienst ein Instrument sein.

Dresden - Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) will die Bevölkerung bei den Plänen zum Wehrdienst stärker beteiligen. „Derzeit wird die Debatte über die Köpfe der jungen Menschen und der Eltern hinweg geführt“, sagte Kretschmer dem „Spiegel“. Man müsse die Bevölkerung bei der Frage nach der Form der Wehrpflicht einbeziehen.
Ein repräsentativ gebildeter Bürgerrat könne dabei ein Instrument sein, so Kretschmer. Vielleicht gebe es auch „einen klugen Weg“, Volksbefragungen auf Bundesebene zu ermöglichen.
Union und SPD wollen neues Wehrdienstmodell
Im Koalitionsvertrag, auf den sich Union und SPD im Bund geeinigt hatten, ist ein auf Freiwilligkeit basierendes Wehrdienstmodell vorgesehen. Noch in diesem Jahr sollten dazu die Voraussetzungen für eine Wehrerfassung und Wehrüberwachung geschaffen werden, heißt es in dem Dokument. Die Wehrpflicht war in Deutschland 2011 ausgesetzt worden.
In der vergangenen Legislaturperiode hatte der Bundestag zum ersten Mal einen Bürgerrat eingesetzt. Die 160 zufällig ausgewählten Teilnehmer beschäftigten sich mit dem Thema „Ernährung im Wandel“.