Weihnachten Kretschmer fordert Konsequenzen aus Anschlag von Magdeburg
Die weihnachtliche Vesper am Vorabend von Heiligabend ist alle Jahre wieder eine Stunde der Besinnung. Doch nach der Bluttat von Magdeburg fallen die Botschaften deutlich aus.
Dresden - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat bei der traditionellen weihnachtlichen Vesper vor der Dresdner Frauenkirche an das Leid der Menschen in Magdeburg erinnert und Konsequenzen gefordert. „Nichts, wirklich nichts rechtfertigt diese Tat“, sagte Kretschmer. Weder eine Religion noch ein persönliches Schicksal entschuldige eine solche Tat. Für die Betroffenen werde die Zeit danach nie wieder so sein wie die Zeit davor.
Der Täter Taleb A. war mit einem Auto am Freitagabend über den Weihnachtsmarkt gerast und hatte fünf Menschen getötet und nach aktuellen Zahlen bis zu 235 verletzt. Er sitzt in Untersuchungshaft. Ihm werden fünffacher Mord, mehrfacher versuchter Mord und mehrfache gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Kretschmer fordert nach Magdeburg zum Handeln auf
„Wir dürfen uns mit solchen Taten nicht abfinden. Wir müssen alles dafür tun, dass solche Taten nicht möglich werden“, sagte der Ministerpräsident. Einige Terroranschläge in Deutschland seien in den vergangenen Jahren verhindert worden, weil man von ausländischen Sicherheitsdiensten Hinweise erhalten habe. „Wir müssen handeln, wir können das nicht einfach nur ertragen“, sagte er mit Blick auf mehr Befugnisse für Justiz und Polizei.
Kretschmer lobte das Grundgesetz mit seinem Grundrecht auf Asyl. „Es verlangt nicht von uns, dass wir Straftaten ertragen müssen. Wir müssen früher, viel früher, nein sagen, wenn Menschen sich nicht an unsere Regeln, nicht an unsere Werte halten. Das ist das, was wir aus dieser Tat lernen müssen.“
Bischof fordert Zeichen des Friedens und der Zusammengehörigkeit
Der evangelische Bischof Tobias forderte die Menschen auf, ein Zeichen des Friedens und der Zusammengehörigkeit zu geben. „Für einige wird es heute Überwindung gekostet haben, auf den Neumarkt zu kommen, oder? Könnten wir uns auch hier in Dresden in Gefahr begeben, wenn wir uns in einer großen Menschenmenge zusammenfinden?“, fragte er. Dennoch seien die Menschen gekommen.
„Es ist ein großer Trost für mich, dass Menschen nach so schrecklichen Ereignissen wie auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ihre Scheu überwinden und helfen; Fremde sich in den Arm nehmen und gemeinsam weinen; einander Halt geben, wo die Fassung verloren geht. Wir sind Menschen und wollen leben. Das verbindet, egal, wer du bist oder woher du kommst“, betonte Bilz.