Magdeburg Kranzniederlegung für Opfer des Nationalsozialismus
Magdeburg - Mit einer stillen Kranzniederlegung haben Mitglieder des Landtags und der Landesregierung in Magdeburg an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Landtagspräsident Gunnar Schellenberger sprach am Samstagvormittag das Totengedenken am Denkmal der verfolgten und ermordeten Magdeburger Sinti und Roma. „Wir sind uns aller Opfergruppen bewusst und ihrem Gedenken verpflichtet“, sagte Schellenberger. Es sei eine bleibende Aufgabe, mahnend an die Verbrechen zu erinnern und entschieden dafür einzutreten, dass Menschen keine Verbrechen erleiden müssen.
„Wir können nicht jedes Unrecht verhindern, aber wir können und müssen uns wappnen gegen die Ungeheuerlichkeiten, die möglich bleiben, zu jeder Zeit und an jedem Ort.“ Diese Verpflichtung sei präsenter denn je. Zum Gedenken waren auch Vertreter der Stadt, der Religionsgemeinschaften und anderer gesellschaftlich relevanter Gruppen gekommen.
Eine ursprünglich für diesen Tag geplante zentrale Gedenkveranstaltung im wenig entfernten Landtag hatte Schellenberger wegen einer parallel angemeldeten Bauerndemo abgesagt. Die Landwirte hatten daraufhin am Freitag ihre Veranstaltung auf diesen Sonntag verschoben. Die Landtagsveranstaltung sucht nach einem neuen Termin für die zentrale Gedenkveranstaltung zum 27. Januar. Vielerorts im Land waren für Samstag Gedenkveranstaltungen auf öffentlichen Plätzen, in Gedenkstätten und an Mahnmalen geplant.
Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit. Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet. Seit 1996 wird das Datum in Deutschland als Holocaust-Gedenktag begangen. An vielen Orten werden an diesem Samstag zur Erinnerung Kränze niedergelegt.