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Gesundheit Krankenkasse registriert viele Fehltage im Sommer

Obwohl es keine Grippewelle gab, ist der Krankenstand in Niedersachsen erneut gestiegen. Depressionen sind eine häufige Ursache für lange Krankschreibungen. Die DAK sieht auch die Arbeitgeber in der Pflicht.

Von dpa 03.11.2023, 07:37
Stifte und Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen liegen auf einem Tisch.
Stifte und Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen liegen auf einem Tisch. Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration

Hannover - In Niedersachsen haben von Juli bis September ungewöhnlich viele Menschen krankheitsbedingt am Arbeitsplatz gefehlt. Nach Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit hatte jeder und jede Beschäftigte mindestens vier Fehltage, obwohl es keine Sommergrippewelle gab. Der Krankenstand lag im dritten Quartal 2023 landesweit bei 5,1 Prozent, im Vorjahr waren es 4,9 Prozent.

Sehr deutlich war der Anstieg bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen. Gezählt wurden 88 Fehltage pro 100 Beschäftigte, 15 mehr als im Sommerquartal 2022. Bei den Muskel- und Skelett-Erkrankungen gab es mit 107 Fehltagen je 100 Beschäftigte insgesamt den größten Arbeitsausfall, ein Anstieg um 26 Prozent. Rückenschmerzen stehen laut DAK wohl oft mit psychischen Belastungen in Verbindung.

„Die Nachwirkungen der Pandemie, die Unsicherheit in Deutschland durch die vielen Krisen in der Welt: Das alles belastet die Psyche der Menschen zunehmend“, sagte Dirk Vennekold, Landeschef der DAK-Gesundheit in Niedersachsen. Dazu komme, dass viele Branchen wegen Personalmangels unter besonderem Druck stünden. Vennekold forderte die Unternehmen auf, die Themen Gesundheit und psychisches Wohlbefinden der Beschäftigten ganz oben auf die Agenda zu setzen.