Krankenhaus Kulmbach Krankenhaus Kulmbach: Mutter und Baby sterben kurz nach Geburt - Mann in Not
Kulmbach - Robby Handschuh (36) hat kurz vor Weihnachten eine der schrecklichsten persönlichen Tragödien erlebt, die man sich nur vorstellen kann. Die „Neue Presse“ berichtet online über den traurigen Fall.
Mit seiner Frau Regina (33) erwartete er voll Vorfreude Sohn Ferdinand. Am Samstag vor dem 2. Advent will der Nachwuchs dann schließlich auf die Welt, die Eltern haben bereits alles für ihn vorbereitet.
Zunächst sah alles nach einer normalen Geburt aus
Das Paar fährt um 6 Uhr am Samstagmorgen ins Kulmbacher Krankenhaus. An diesem Tag sei nur diese Geburt geplant gewesen, das Personal des Kreissaals war bestens für die Geburt gerüstet. Es sei genug Personal da gewesen, sagt Geschäftsführerin Brigitte Angermann der „Neue Presse“. „Ganz erfahrene Leute, über alle Berufsgruppen hinweg - dahinter stehen viele Tausend Geburten.“
Alles sah nach einer ganz normalen Geburt aus. Regina verzichtet sogar auf eine Injektion zur Schmerzlinderung, eine PDA, Robby ist im Kreißsaal dabei. Doch plötzlich ändert sich alles. Ferdinand ist da - doch er atmet nicht. Die Ärzte versuchen vergeblich, den Neugeborenen zu reanimieren. Robby verabschiedet sich in einem Zimmer von seinem Sohn. Seine Frau muss operiert werden. „Ich liebe dich, bis dann, dann trinken wir einen Kaffee“, habe sie ihm noch vor der OP gesagt, erzählt Robby der Zeitung.
Warum starben Ferdinand und Regina?
Einige Stunden später sagen ihm die Ärzte, dass auch Regina gestorben sei. Ein Trauma für Robby, das nur schwer zu verkraften ist. Und die Frage des Warum bleibt. Doktor Benno Lex, der Leitende Arzt in der Geburtshilfe, erklärt gegenüber der Zeitung: „Leider gibt es in der Geburtshilfe äußerst seltene Ereignisse, die sehr plötzlich auftreten können und die in bestimmten Fällen sehr schicksalhaft verlaufen können.“
An einem Personalmangel habe der Tod von Kind und Mutter nicht gelegen. „Wir waren extrem gut personell ausgestattet zu diesem Zeitpunkt“ und die „volle Aufmerksamkeit des Teams“ habe dieser Entbindung gegolten.
„Eine menschliche Tragödie, das kann man sich nicht vorstellen“
Die Polizei ermittle dennoch, weil die Todesursache von Regina und Ferdinand immer noch unklar sei, so die „Neue Presse“. Die beiden seien obduziert worden, ein Ergebnis liege aber noch nicht vor. Die Ärzte hätten selbst die Polizei gerufen und seien geschockt gewesen.
Nach dem Tod von Regina hätten sie für den völlig am Boden zerstörten Robby Handschuh einen Priester gerufen - und einen Verwandten, der ihn schließlich mit nach Hause nahm. Auch Klinik-Geschäftsführerin Brigitte Angermann ringt sichtlich mit den Worten: „Eine menschliche Tragödie, das kann man sich nicht vorstellen, selbst für erfahrene Ärzte“, sagt sie der „Neue Presse“.
Freunde starten Spendenaktion für Robby Handschuh
Handschuh sei Fernfahrer und gehe täglich seiner Arbeit nach, obwohl er kaum noch schlafen könne, schreibt die „Neue Presse“. Ein Freund würde ihn dabei begleiten. Freunde hätten auch eine Spendenaktion ins Leben gerufen, dabei kamen bisher allerdings nur 2.000 Euro (Stand: 13.12.2018) zusammen. Das reiche hinten und vorne nicht, so Handschuh. (red)
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