Tarifverhandlungen Kitas und Müllabfuhr - Warnstreiks in Sachsens Großstädten
Der Tarifstreit für Beschäftigte im Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen geht weiter. Nach einer ergebnislosen Verhandlungsrunde werden weitere Behörden bestreikt.

Leipzig/Chemnitz/Dresden - Beschäftigte in Kitas und Horten in Dresden und Leipzig haben bei Warnstreiks im öffentlichen Dienst die Arbeit niedergelegt. Im Zuge der Tarifverhandlungen gibt es diesmal außerdem in den Verwaltungen zweier Großstädte Arbeitsniederlegungen.
In Leipzig und Chemnitz ist am Donnerstag im Tagesverlauf jeweils der komplette kommunale Bereich betroffen, sagte der Sprecher des Verdi-Landesbezirks für Sachsen, Jörg Förster. In Leipzig beteiligen sich auch alle Eigenbetriebe der Stadt und des Landkreises, in Chemnitz zudem die Abfallentsorgung. Der Verdi-Sprecher geht davon aus, dass sich Hunderte an dem Ausstand beteiligen. „Genaue Zahlen zur Beteiligung gibt es nicht.“
Auch Kitas in Dresden und Leipzig geschlossen
In Leipzig sind rund zwei Drittel der Krippen, Kitas und Horte, in Dresden rund die Hälfte der Einrichtungen geschlossen oder zeitweise nicht geöffnet, berichtete ein Sprecher der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die zu den Arbeitsniederlegungen aufgerufen hat. Hintergrund ist die ergebnislose zweite Tarifrunde für die deutschlandweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen.
Dem Streikaufruf folgen laut GEW rund 700 Beschäftigte in kommunalen Kitas und Horten, die sich an Kundgebungen beteiligten. „Wir lassen uns diese Ignoranz nicht länger gefallen“, sagte GEW-Landesvorsitzender Burkhard Naumann mit Verweis darauf, dass Arbeitgeber auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorlegten. Die GEW erwarte nun Mitte März ein Einlenken. „Wir wollen einen schnellen und guten Tarifabschluss.“
Mehr Aufmerksamkeit für Sicherheit bei Aktionen
Bei Demonstrationen herrscht nach dem Anschlag von München mit zwei Toten und vielen Verletzten Zurückhaltung, der Schock wirkt nach. Die Veranstaltungen seien eher still. „Trara gibt es nirgendwo“, sagte Verdi-Sprecher Förster. Für die Absicherung sind mehr Ordner als sonst im Einsatz, „wir stellen Pkw und Hänger vor zentrale Zufahrten“. In München war vergangene Woche ein 24-jähriger Afghane mit seinem Auto in eine Verdi-Demonstration gefahren.