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Eil

Rallye Keine Pause für Gottschalk nach Dakar-Sieg

Nach dem Erfolg gibt der Co-Pilot nur eine kurze Stippvisite in der Heimat. In einer Woche geht es für ihn wieder nach Saudi-Arabien.

Von dpa 19.01.2025, 10:12
Timo Gottschalk (l) will mit seinem Fahrer Yazeed Al-Rahji in diesem Jahr öfters feiern.
Timo Gottschalk (l) will mit seinem Fahrer Yazeed Al-Rahji in diesem Jahr öfters feiern. Christophe Ena/AP/dpa

Shubaytah - Die Feier nach dem Dakar-Sieg war für Timo Gottschalk schnell beendet. Für den Rallye-Navigator, der nach 2011 zum zweiten Mal bei der Wüstenrallye triumphierte, geht der Blick schnell wieder nach vorn. „Die nächsten Wochen werden hektisch und stressig“, sagt der 50-Jährige: „In einer Woche bin ich schon wieder in Saudi-Arabien bei der nationalen Meisterschaft, dann eine Woche Urlaub, und dann steht Abu Dhabi an.“

Die Abu Dhabi Desert Challenge vom 21. bis 27. Februar ist nach der Dakar der zweite Lauf der FIA Marathon-Rallye-Weltmeisterschaft, in den Gottschalk mit seinem Fahrer Yazeed Al-Rajhi geht. Dank der Punkte vom Dakar-Sieg starten die beiden als Gesamtführende. „Sonst mussten wir immer dem Punktevorsprung der anderen hinterherfahren. Diesmal ist es umgekehrt“, sagt Gottschalk.

Unbedingter Siegeswille

Dabei steht eine Prämisse ganz oben, die auch für die Rallye Dakar galt. „Der Sieg war ganz klar unser Ziel. Wir wollten nicht Zweiter oder Dritter werden“, sagt der Diplom-Ingenieur für Fahrzeugtechnik über den unbedingten Siegeswillen, „wir wollen jetzt auch die Marathon-Meisterschaft gewinnen“. 

Auch da wird wieder die taktische Finesse des Navigators gefragt sein. „Wir wollten den großen Schwierigkeiten aus dem Weg fahren und wollten nicht immer ganz vorn, aber immer mit dabei sein“, sagt Gottschalk.

Negativer Umstand wird zur glücklichen Wende

Dass der Rheinsberger seinen zweiten Sieg feiern durfte, hat er im Prinzip einem negativen Umstand zu verdanken. Im Herbst 2022 beendete sein damaliger Fahrer Jakub Przygonski überraschend die Zusammenarbeit, Gottschalk stand ohne Cockpit da. Erst kurz vor der Dakar bot sich mit dem Rookie Lucas Moraes für Gottschalk die Chance auf die Wüstenrallye. Mit dem Brasilianer belegte Gottschalk einen überraschenden dritten Platz. 

Anschließend meldete sich Al-Rajhi, mit dem Gottschalk schon einmal mehrere Saisons zusammengearbeitet hatte. Im Vorjahr befanden sich beide schon auf Siegkurs, ehe ein Überschlag das Rennen beendete, aber den Appetit auf den Dakar-Sieg noch verstärkte. „Die Trennung war traurig damals, aber eine andere Tür ist dafür aufgegangen“, sagt Gottschalk. „Im Endeffekt war es der richtige Moment. Sonst hätte ich wohl diesmal nicht auf dem Podest gestanden.“