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Fußball-Bundesliga Kein Sieger im Ost-Duell, aber RB Leipzig gefühlt Verlierer

Reaktion von RB Leipzig auf den enttäuschenden letzten Champions-League Auftritt? Fehlanzeige. Union Berlin bringt die Sachsen an den Rand der nächsten Pleite.

Von Jens Marx, dpa Aktualisiert: 01.02.2025, 21:11
Gegen die Eisernen tat sich RB äußerst schwer.
Gegen die Eisernen tat sich RB äußerst schwer. Andreas Gora/dpa

Berlin - Kein Sieger im Ost-Duell, dafür aber ein gefühlter Verlierer: Nach dem Peinlich-Auftritt beim Abschied aus der Champions League ist RB Leipzig gegen den abstiegsgefährdeten 1. FC Union Berlin in der Fußball-Bundesliga nicht über ein 0:0 hinausgekommen. Die Gäste aus Sachsen zeigten im Stadion An der Alten Försterei eine enttäuschende Leistung und hätten sich auch über eine Niederlage nicht beklagen können. Letztlich warten aber die Eisernen unter ihrem neuen Trainer Steffen Baumgart weiter auf den zweiten Sieg in diesem Jahr.

Keine Überzeugungsarbeit für Trainer Rose

In der Tabelle bleiben die Unioner auf Platz 14, RB verbesserte sich sogar auf Platz vier. Bei bisher nur einem Sieg in der Liga in diesem Jahr dürfte dieser aber schwer zu halten sein. Für ein überzeugendes Ende der Diskussionen um Trainer Marco Rose genügt diese Vorstellung ohne Esprit, Finesse und vor allem Klasse sicher auch nicht.

„Das ist im Moment alles nicht toll, was wir da auf den Platz zaubern“, räumte Rose im TV-Sender Sky ein und äußerte sich selbstkritisch, weil er zunächst nicht die passende taktische Formation aufgeboten hatte. „Es darf nicht unser Anspruch sein, hier Unentschieden zu spielen und einen Punkt zu erkämpfen“, betonte Nationalspieler David Raum.

Zum neuen globalen RB-Fußballchef Jürgen Klopp habe er regelmäßig Kontakt, berichtete Rose und lobte die Art und Weise. „Wir schreiben uns unterstützend“, Klopp äußere sich „in keiner Form klugscheißerisch“.

Zunächst stiller Protest auf den Rängen

Bevor das Ost-Duell auf dem Rasen losging, arbeiteten sich die Union-Fans aber erst noch auf den Rängen an dem von ihnen so verpönten Konzept der Gäste ab. „RB ist Gift für den Fußball - Unabhängigkeit unser Gegenmittel! 50+1 durchsetzen“, hieß es auf einem langen Spruchband. Die 50+1-Regel im deutschen Profifußball gibt im Kern vor, dass Investoren keine Stimmenmehrheit an den Kapitalgesellschaften von Vereinen übernehmen können.

Mit dem ersten Ballkontakt herrschte aber erst einmal Schweigen unter den Berliner Anhängern: stiller Protest, 15 Minuten lang. Grund für Gefühlsausbrüche lieferten beide Teams in der Phase ohnehin kaum.

Vor allem die Gäste, die den Kontakt zu den Champions-League-Rängen halten wollen, wirkten fahrig. Rose hatte im Vergleich zur 0:1-Niederlage in der Champions League zuletzt gegen Sturm Graz mit sechs Spielern mehr als die halbe Mannschaft gewechselt. Wirkung: keine.

Wo war die Reaktion auf den Peinlich-Auftritt gegen Graz?

Union dominierte stattdessen die Begegnung. Nicht spielerisch, dafür aber mit Kampf und Einsatzwillen und wild angetrieben von Trainer Baumgart. Just in dieser Drangphase wären die Gäste aber beinahe in Führung gegangen. Xavi Simons' Versuch rund fünf Minuten vor der Pause streifte jedoch nur den Pfosten, ob der Referee eine Abseitsposition gesehen hatte, blieb unklar. Die große Reaktion, auf die auch Coach Rose gehofft, blieb aber aus. 

Ball im Berliner Tor - Abseits

Und das gegen eine Mannschaft, die ebenfalls taumelt und nach Sicherheit und vor allem Erfolg sucht. Doch Leipzig ließ sich auf ein Kampfspiel gegen die Eisernen ein. Auch in der zweiten Halbzeit, in der es zunächst ruhig wurde in der Alten Försterei: Der Ball lag im Berliner Tor: aber Abseits.

Auf der Gegenseite verhinderte RB-Torwart Peter Gulacsi bei einem Schuss von Benedict Hollerbach (68.) mit größter Mühe die Berliner Führung. Der Ungar musste danach auch noch gegen Wooyeong Jeong parieren (83.) und ließ dann in der Nachspielzeit den Ball fallen - Stürmer Benjamin Sesko rettete aber auf der eigenen Torlinie das Unentschieden.