Tourismusverband Kaum Auswirkungen im Harz durch Waldbrandgefahr
Aufgrund der sich fortsetzenden Trockenheit wächst die Sorge vor weiteren Waldbränden. Insbesondere der Harz ist gefährdet. Der Tourismusverband will sensibilisieren.
Wernigerode - Die hohe Waldbrandgefahr im Harz tut dem dortigen Tourismus nach Ansicht des Harzer Tourismusverbands keinen Abbruch. „Konkret für den Harz können wir derzeit keinen negativen Einfluss der Waldbrände auf die Buchungslage oder bestehende Reservierungen feststellen“, sagte eine Sprecherin des Verbandes auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Waldbrände seien als weitere Folge der Klimaveränderungen in den Köpfen der meisten Menschen verbucht und nahezu „als neue Realität“ angenommen.
Zudem habe der Harz „den Vorteil, dass das Wanderwegenetz mehrere Tausend Kilometer umfasst und es ein dichtes sowie vielfältiges Angebot an Freizeit- und Kultureinrichtungen gibt“, führte die Sprecherin aus. Sollte es also zu einem Waldbrand kommen, böten sich viele alternative Ausflugsmöglichkeiten. Wichtig sei, den Gast für die drohende Gefahr zu sensibilisieren und entsprechend zu informieren. Zudem würde das eigene Verhalten im Wald und damit das Einhalten der Regeln bei Waldbrandgefahr dadurch besser berücksichtigt. Dazu gehörten das Verbot von Rauchen, Grillen und offenem Feuer.
Der Landkreis Harz war im vergangenen Jahr ein Schwerpunkt von Waldbränden in Sachsen-Anhalt. Der extremste Brand: Im Nationalpark Harz nahe Schierke kämpften Anfang September tagelang rund 1800 Einsatzkräfte gegen die Flammen. Der Landkreis rief den Katastrophenfall aus, weil die eigenen Kräfte nicht mehr reichten. Das viele Totholz und die Topographie in den höheren Lagen ist für Brandexperten einer der Gründe für die erhöhte Brandgefahr und erschwerte Brandbekämpfung im Harz.
Im Zuge der globalen Erwärmung steigt in vielen Regionen die Waldbrandgefahr, wie etwa der Weltklimarat IPCC festgestellt hat. Zwar kann ein wärmeres Klima dazu beitragen, dass mehr Wasser vom Himmel fällt, auch häufiger in Form von Starkregen. Die Zeiträume ohne Niederschläge werden aber teils länger. Und gerade in ohnehin trockenen Gebieten wie im Nordosten Deutschlands steigt die Gefahr von Dürreperioden. In extrem trockener Vegetation können sich Waldbrände schneller ausbreiten.