Kate und William Kate und William: Das Royal Baby ist ein Mädchen
London - Es ist ein Mädchen: Prinz Williams Frau Kate hat am Samstag eine Tochter zur Welt gebracht. Mutter und Kind sind wohlauf, teilte der Kensington Palast mit. Der britische Prinz sei bei der Geburt an der Seite seiner Frau gewesen. Das Töchterchen wog bei der Entbindung 3714 Gramm. Die vor dem Krankenhaus in London versammelten Royalisten reagierten mit Jubel auf die Nachricht.
William hatte Kate auf der Autofahrt vom Palast zum St. Mary's Hospital im Londoner Stadtteil Paddington begleitet, wie der Kensington-Palast am Morgen mitgeteilt hatte. „Ihre Königliche Hoheit, die Herzogin von Cambridge, wurde um 6.00 Uhr (Ortszeit) ins Krankenhaus gebracht und befindet sich im frühen Stadium der Wehen“, heiß es in der Mitteilung. Alles laufe normal.
Im privaten Lindo-Flügel des Krankenhauses war im Juli 2013 schon Prinz George (1), der erste Sohn der beiden, zur Welt gekommen. Im Sommer vor zwei Jahren hatte es von der ersten Mitteilung des Palastes bis zur Bekanntgabe der Geburt mehr als zehn Stunden gedauert. Beim zweiten Kind ging es nun deutlich schneller.
Queen Elizabeth II. informiert
Unmittelbar nach Einsetzen der Wehen waren Queen Elizabeth II., Thronfolger Prinz Charles, sowie der Rest der Windsors in Kenntnis gesetzt worden. „Wir haben alle informiert, so schnell es irgendwie möglich war“, sagte ein Sprecher am Samstag in London. Für die Queen (89) ist das noch namenlose Mädchen der fünfte Urenkel, für Prinz Charles der zweite Enkel nach Prinz George.
Der britische Premierminister David Cameron, der um seine Wiederwahl am 7. Mai kämpft, wünschte schon vor der Geburt als einer der ersten viel Glück: „Das ganze Land wünscht ihr alles Gute“, schrieb der Regierungschef auf Twitter. Der Platz vor dem Krankenhaus hatte sich im Laufe des Tages mit mehreren Hundert Schaulustigen und Journalisten gefüllt.
Die 44-jährige Angela Hinze aus Schwerin und die 42-jährige Ramona Fengler aus Gummersbach mit ihren beiden Kindern Charlotte (12) und Johannes (10) gerieten auf ihrem Tagestrip nach London eher zufällig in den royalen Rummel vor dem Krankenhaus. „Johannes wollte den Paddington-Bären fotografieren“, sagt Fengler. „Und dann hab ich gesehen, dass das Krankenhaus ganz in der Nähe ist.“ Hinze fügte hinzu: „Jetzt können wir sagen: Wir waren da, am Tag der Tage.“
Vor der Klinik wird gefeiert
Amy Thompson aus Newcastle campte 13 Tage lang vor dem Krankenhaus. „Es ist nun eine große Erleichterung“, sagte sie nachdem Kate ins Krankenhaus gekommen war. Terry Hutt, der ebenfalls seit Tagen wartet und seinen 80. Geburtstag vor dem Krankenhaus feierte, erfuhr früh um Viertel nach sechs von den Wehen. „Sie könnte Zwillinge kriegen“, mutmaßte er - und lag daneben.
Die Royals hatten stets von „einem“ Kind gesprochen, das Kate erwarte. Die Briten setzten in den Wettbüros eher auf ein Mädchen - und behielten damit Recht. Auch Prinz Charles (66) hatte gesagt, er wünsche sich eine Prinzessin. Bis der Name des oder der Neugeborenen bekanntgegeben wird, dauert es voraussichtlich noch mehrere Tage.
Einen berechneten Geburtstermin hatte der Palast nicht bekanntgegeben, Kate selbst hatte aber von Mitte bis Ende April gesprochen. Die Bekanntgabe der Schwangerschaft lag 237 Tage vor dem Einsetzen der Wehen.
Britische Zeitungen spekulierten zuletzt, die Geburt sei eine Woche überfällig. Mit Beginn der Geburt durften sich auch Journalisten vor der Klinik in vorgesehenen Presseboxen aufstellen. Die Absperrgitter hatten schon bereitgestanden. Vor Georges Geburt 2013 hatten Medien das Krankenhaus wochenlang geradezu belagert, das wollten Palast und Klinik diesmal vermeiden.
Das Kind wird voraussichtlich nie König oder Königin werden. Es wird hinter seinem Bruder George auf Platz vier der Thronfolge stehen, Onkel Prinz Harry rückt nach hinten auf Platz fünf. Nach der Geburt wurden zunächst Ur-Großmutter Queen Elizabeth II., andere nahe Familienmitglieder und der britische Premierminister informiert. Dann bekamen Journalisten eine E-Mail, ehe vor dem Buckingham-Palast eine Bekanntmachung nach alter Art auf einer Staffelei aufgestellt wird. (dpa)