Agrar Kartoffelbauern zufrieden mit Ernte: Anbaufläche geht zurück
Die Anbaufläche der Kartoffel geht in Sachsen-Anhalt seit einiger Zeit zurück. Diese Entwicklung scheint sich weiter fortzusetzen. Mit der Ernte sind die Bauern aber glücklich.
Magdeburg - Zum Ende der Kartoffelernte zeigen sich die Landwirte in Sachsen-Anhalt zufrieden. „Die Erträge für die Ernte in Sachsen-Anhalt stehen noch aus, es kann aber von einer zufriedenstellenden Ernte der Kartoffelbauern ausgegangen werden“, sagte ein Sprecher des Landesbauernverbandes in Magdeburg. Eine konkrete Erntemenge könne er noch nicht nennen.
Seit einigen Jahren geht die Anbaufläche der Kartoffel in Sachsen-Anhalt allerdings zurück. „In diesem Jahr wurden auf 12.400 Hektar Kartoffeln angebaut. 2020 lag die Anbaufläche noch bei 15.300 Hektar“, sagte der Sprecher. Das habe verschiedene Gründe: Zum einen bedeuteten neue rechtliche Vorgaben, beispielsweise zur Lagerung von Kartoffeln, enorme Investitionen. Außerdem wirke sich „die seit 2018 anhaltende Dürre auf den Kartoffelanbau in Sachsen-Anhalt aus“, erklärte der Sprecher. Kartoffel seien, verglichen mit anderen Kulturen, anspruchsvoller bei der Versorgung mit Wasser.
Wenn in „wichtigen Phasen“ nicht ausreichend Wasser vorhanden sei, entwickelten sich die Knollen nicht gut, führte der Sprecher aus. Dies wirke sich auf Quantität und Qualität der Ernte aus und damit auf den Erzeugerpreis. Die Niederschläge im Juli, die für andere Kulturen eher das Wachstum behinderten, kamen aber für die Kartoffeln zu einem günstigen Zeitpunkt.
Der Markt sei aktuell stabil, führte der Sprecher aus. Allerdings seien die Produktionskosten in erheblichem Maße gestiegen. „Für uns steigt das Risiko, das unsere Betriebe mit kostenintensiven Kulturen wie Kartoffeln eingehen, nicht zuletzt durch zunehmend unsichere Witterung und restriktivere rechtliche Vorgaben“, ergänzte Sven Borchert, Vorsitzender des Fachausschusses Pflanzenproduktion. In Zukunft werde eine gewisse Flexibilität im Ackerbau wichtig sein, „um gute Erträge und gesunde Lebensmittel zu gewährleisten“. Dem stehe „jedoch eine Bürokratie im Weg, die alles auf den Äckern erfassen und kontrollieren will“.