Kirche Karsten Wolkenhauer neuer Anhaltischer Kirchenpräsident
Bei einer Wahl vor über einem Jahr hatte kein Kandidat die nötige Mehrheit erreicht. Der zweite Anlauf mit neuen Kandidaten ist nun geglückt.
Dessau-Roßlau - Karsten Wolkenhauer ist neuer Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts. Der 58-Jährige setzte sich in Dessau-Roßlau gegen zwei weitere Kandidaten durch. Es hatten sich zudem der Zerbster Pfarrer Albrecht Lindemann, und der Münsteraner Theologieprofessor und Gemeindepfarrer in Haren an der Ems, Frank Weyen, den Synodalen zur Wahl gestellt. Wolkenhauer, bislang Pfarrer der Berliner Kirchengemeinde Nikolassee, erklärte nach seiner Wahl: „Anhalt ist eine oft unterschätzte Landeskirche. Große Landeskirchen könnten von Anhalt lernen. Ich finde es bewundernswert, wie sie in der Landeskirche aufeinander bezogen sind. Da ist Innovation möglich.“
Ende einer Hängepartie
Damit endet die Hängepartie um die Wahl des Leitenden Geistlichen in der kleinen Anhaltischen Landeskirche mit rund 25.500 Mitgliedern. Sie steht wegen einer gescheiterten Wahl seit März ohne Kirchenpräsidenten da. Im vergangenen September war ein Anlauf zur Wahl eines Nachfolgers für Kirchenpräsident Joachim Liebig gescheitert. Der Wahlausschuss musste nach neuen Kandidaten suchen. Kirchenpräsident Liebig war unterdessen in den Ruhestand gewechselt.
Unternehmens- und Personalberater
Karsten Wolkenhauer ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern. Neben seiner Pfarrtätigkeit coacht er Kirchenleitende der Mittleren Ebene aus fünf Landeskirchen, wie die Anhaltische Kirche mitteilte. Wolkenhauer wuchs in Herzberg am Harz auf, studierte Theologie an der Kirchlichen Hochschule Berlin und der Universität Heidelberg. Nach seinem Studium war Wolkenhauer vor allem als Unternehmens- und Personalberater tätig, wie es weiter hieß. Von 2013 bis 2015 arbeitete er im Kirchenamt der EKD in Hannover als Referent der Präses und des Präsidiums der Synode der EKD. Nach seinem Vikariat wurde Wolkenhauer Pastor im pommerschen Kirchenkreis in Demmin, Vanselow und Siedenbrünzow.