Fußball-Bundesliga Kahn rät Bayern zu Frist bei Vertragspoker mit Kimmich
Bleibt Kimmich oder geht er? Oliver Kahn hat für seinen Ex-Verein einen Rat in der Hängepartie um den DFB-Kapitän parat.
München - In den Vertragsverhandlungen von Bayern München mit Joshua Kimmich rät Ex-Boss Oliver Kahn seinem früheren Verein, auf den Nationalmannschaftskapitän etwas Druck auszuüben. „Wenn Kimmich zeitnah keine Entscheidung trifft, muss der Klub irgendwann auch bereit sein, Stärke zu zeigen und eine zeitliche Frist setzen“, sagte Kahn der „Sport Bild“. „Wird diese überschritten, kann das Angebot zurückgezogen werden und man bemüht sich um jemand anderen oder setzt auf Spieler im aktuellen Kader.“
Der deutsche Fußball-Rekordmeister will mit Kimmich den im Sommer auslaufenden Vertrag verlängern; die Bayern und der 29-Jährige konnten sich bislang aber nicht einigen. Sportvorstand Max Eberl hatte zuletzt bei Sky gesagt, dass sich alle über Weihnachten Gedanken machen konnten und nun weiter verhandelt werde. Er wolle aber eine Klärung der offenen Vertragsfragen - auch der Kontrakt von Alphonso Davies läuft im Sommer aus, mit Jamal Musiala (Vertrag bis 2026) soll vorzeitig und langfristig verlängert werden - vor der entscheidenden Saisonphase in Bundesliga und Champions League.
„Kein Spieler ist unersetzlich“
Kahn meint, die Münchner müssten Kimmich nicht unbedingt halten. Der Mittelfeldspieler sei zwar ein wichtiger Teil des Kaders und stehe für die Werte des FC Bayern. „Aber zum Schluss müssen alle Seiten wissen: Kein Spieler ist unersetzlich. Auch nicht ein Joshua Kimmich“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bayern von 2021 bis 2023. Er erinnerte an den Wechsel von Robert Lewandowski zu Barcelona - nun hat Bayern Harry Kane als ähnlich erfolgreichen Torjäger.
Finanziell könnte die Bayern ein adäquater Ersatz für den DFB-Kapitän freilich teuer zu stehen kommen. „Die Verpflichtung eines neuen Spielers, der ähnliche Qualität wie Joshua hat, kann inklusive Ablösesumme noch teurer werden als die Vertragsverlängerung eines Top-Spielers, der im letzten Vertragsjahr ist“, sagte Kahn. Bei einem Weggang Kimmichs nach Ablaufen seines Kontrakts erhalten die Bayern keine Ablösesumme von dessen neuem Verein.