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Drei Monate nach al-Bakr JVA Leipzig: Drei Monate nach Dschaber al-Bakr erhängt sich erneut ein Gefangener

16.01.2017, 20:34
Die JVA Leipzig bei Nacht.
Die JVA Leipzig bei Nacht. dpa-Zentralbild

Leipzig - Drei Monate nach dem Suizid des Terrorverdächtigen Jaber al-Bakr hat sich in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Leipzig erneut ein Gefangener erhängt. Das bestätigte ein Vertreter der Staatsanwaltschaft Leipzig der „Leipziger Volkszeitung“ vom Dienstag. Dem Bericht zufolge war der 28-jährige Deutsche vergangenen Donnerstag von der Polizei in der JVA Leipzig eingeliefert worden.

Wir haben uns entschieden, in der Regel nicht über Selbsttötungen bzw. versuchte Selbsttötungen zu berichten, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Der Grund ist die hohe Nachahmerquote.

Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus scheinbar aussichtslosen Situationen aufzeigen konnten.

Wenige Stunden später habe er sich am Zellengitter erhängt. „Im Ergebnis der Obduktion ergaben sich keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung“, erklärte Ricardo Schulz von der Staatsanwaltschaft Leipzig dem Bericht zufolge. „Als Todesursache wurde ein Suizid festgestellt.“ Die weiteren Ermittlungen zu den Umständen des Todes dauerten an.

Der Terrorverdächtige al-Bakr, der mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Verbindung gestanden haben soll, erhängte sich am 12. Oktober in der JVA Leipzig. Die sächsische Landesregierung setzte eine unabhängige Expertenkommission ein, die Hintergründe und Fehler bei der Fahndung nach al-Bakr sowie die Umstände seines Suizids untersuchen soll. (afp)