Literatur Jüdische Autorin: Über Geiseln sprechen, nicht meine Gefühle
Berlin - Die jüdische Autorin Mirna Funk („Winternähe“, „Zwischen du und ich“) will nicht über ihre Gefühle in Bezug auf den verheerenden Großangriff der Hamas auf Israel sprechen. „Ich will nicht über meine Gefühle sprechen! Ich will über die Geiseln sprechen und darüber, wie man sie befreien kann“, schrieb die 42-Jährige, die zwischen Berlin und Tel Aviv lebt, am Mittwoch auf Instagram. „Das ist gerade alles, was zählt.“
„Die Gefühle aller Juden drehen sich aktuell ausschließlich um die Opfer, die Verletzten, die Angehörigen dieser und die Geiseln“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Was sie denke, empfinde oder woran sie diese Geschehnisse erinnerten, dürfe nicht ein zentrales Thema der Medien sein. „Jüdische Geiseln in Gaza - das ist Hölle auf Erden“, so Funk. Den Geiseln müsse jetzt geholfen werden.
Die Hamas hält in dem Küstenstreifen am Mittelmeer zahlreiche Geiseln gefangen, die sie am Wochenende bei ihrem Großangriff aus Israel verschleppt hatte. Darunter sind mehrere Israelis, die zusätzlich die Staatsbürgerschaft anderer Staaten haben - auch mindestens fünf Deutsche. Nach Schätzungen der israelischen Armee hat die Hamas insgesamt etwa 150 Geiseln in ihrer Gewalt.