Öffentlicher Dienst Jobs beim Land trotz Sparzwangs weiter für viele interessant
Weil im Thüringer Landeshaushalt in den nächsten Jahren viel Geld fehlen wird, muss der Freistaat auch beim Personal sparen. Für Menschen, die auf Jobsuche sind, ist das keine gute Nachricht.

Erfurt - Ein Job in der Landesverwaltung ist nach Einschätzung der Landesarbeitsagentur für viele Menschen nach wie vor interessant - auch wenn das Land in den nächsten Jahren viel Geld beim Personal sparen muss. „Der öffentliche Dienst bietet zahlreiche Vorteile, die ihn zu einer attraktiven Wahl für viele Berufstätige machen“, teilte eine Agentursprecherin auf Anfrage mit.
Vor allem sei dies die hohe Sicherheit für die Beschäftigten, ihren Arbeitsplatz auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten behalten zu können.
Zudem biete der öffentliche Dienst auch beim Einkommen einige Vorteile. „Die Vergütung im öffentlichen Dienst ist transparent und an Tarifverträge gebunden“, sagte die Sprecherin. Auch könne im öffentlichen Dienst in der Regel mit flexiblen Arbeitszeitmodellen gearbeitet werden. Zum öffentlichen Dienst gehören das Land, aber auch Kommunen und Bundesbehörden.
200 Bewerbungen auf 25 Stellen im Landesverwaltungsamt
Eine Zahl aus dem vergangenen Jahr zeigt exemplarisch, wie beliebt Stellen im öffentlichen Dienst bei zahlreichen Menschen auf Job- oder Lehrstellensuche sind. Nach Angaben des Landesverwaltungsamtes wurden dort im Sommer 2024 insgesamt 25 Stellen für den mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst besetzt. Darauf gab es etwa 200 Bewerbungen, wie es damals aus dem Landesverwaltungsamt hieß. Besetzt wurden die Stellen mit 15 Frauen und 10 Männern im Alter zwischen 18 und 40 Jahren.
Die Regierungskoalition aus CDU, BSW und SPD will in den nächsten Jahren massiv beim Personal des Landes sparen. Thüringens Finanzministerin Katja Wolf (BSW) hatte kürzlich angekündigt, dass frei werdende Stellen in der Landesverwaltung nur dann noch nachbesetzt würden, wenn es dafür eine sehr gute Begründung gebe. Neue Stellen soll es überhaupt nur noch in Ausnahmefällen noch geben. Ausnahmen soll es nur bei Lehrern, Polizisten und in der Justiz geben.
Thüringen hat noch keinen Haushalt für das Jahr 2025 beschlossen, die entsprechenden Beratungen dazu laufen derzeit im Landtag. Nach den Plänen des Brombeer-Bündnisses soll der Haushalt im April verabschiedet werden.
In den nächsten Jahren dürfte die Finanzsituation des Landes kaum einfacher werden. Nach der mittelfristigen Finanzplanung des Finanzministeriums ist es nötig, dass das Land in den Jahren 2026 und 2027 jeweils mehr als eine Milliarde Euro einspart.