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Lage am Arbeitsmarkt Jobmarkt ohne Elan: Arbeitslosigkeit sinkt nur leicht

Die Frühjahrsbelebung am sächsischen Arbeitsmarkt ist bisher nur ein laues Lüftchen. Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen im April gesunken. Der Rückgang fällt aber nicht so stark aus, wie erhofft.

Von dpa Aktualisiert: 30.04.2025, 13:11
Im April ist die Arbeitslosigkeit in Sachsen leicht gesunken. (Archivbild)
Im April ist die Arbeitslosigkeit in Sachsen leicht gesunken. (Archivbild) Jan Woitas/dpa

Chemnitz - Die wirtschaftlichen Unsicherheiten für viele Unternehmen bremsen den im Frühjahr üblichen Aufschwung am sächsischen Arbeitsmarkt. Im Bundesland waren im April rund 148.000 Menschen ohne Job. Das waren 2.000 weniger als im März - aber etwa 8.900 mehr als vor einem Jahr, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Chemnitz mitteilte. 

Die Arbeitslosenquote sank leicht von 7,0 im März auf 6,9 Prozent. Sie liegt damit über dem Bundesschnitt von 6,3 Prozent. Bundesweit sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 36.000 auf 2,932 Millionen Menschen. 

„Ich habe mir eine stärkere Frühjahresbelebung gewünscht“, betonte der Chef der Regionaldirektion Klaus-Peter Hansen. „Tatsächlich gibt es nur kleine positive Effekte.“ Für den Mai reche er mit einem weiteren - aber geringen - Rückgang der Arbeitslosigkeit. Als Gründe für den schwachen Aufschwung am Arbeitsmarkt nannte er wirtschaftliche Unsicherheiten und globale Risiken, die sich auf die hiesigen Unternehmen auswirkten.

Gegen den Trend: Mehr Arbeitslose in Leipzig und Chemnitz 

Ein genauerer Blick in die Statistik zeigt regionale Unterschiede: Während in den Städten Leipzig und Chemnitz die Arbeitslosigkeit zuletzt entgegen dem Trend gestiegen ist, glänzt der Vogtlandkreis mit dem stärksten Rückgang von 5,1 Prozent. Am niedrigsten ist den Zahlen zufolge die Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (5,5 Prozent) und dem Erzgebirgskreis (5,6), am höchsten in der Stadt Chemnitz (9,5) und dem Landkreis Görlitz (9,0).

Insgesamt hat die Beschäftigung in Sachsen abgenommen. Nach jüngsten Hochrechnungen gab es laut Regionaldirektion im Februar knapp 1,628 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Das waren 2.600 weniger als im Januar und 8.500 weniger als im Februar 2024. Während die Beschäftigung etwa in Heimen und Sozialwesen sowie im Gesundheitswesen gestiegen ist, gab es starke Rückgänge im verarbeitenden Gewerbe und der Zeitarbeit. 

Unterbeschäftigung insgesamt weitaus höher

Letztlich ist die Zahl der Menschen ohne regulären Job noch weitaus höher. Den Angaben zufolge gab es knapp 32.000 weitere Frauen und Männer, die für eine Vermittlung in Arbeit nicht zur Verfügung standen, weil sie an einer Qualifizierung für den Arbeitsmarkt teilgenommen haben oder zeitweise wegen einer Erkrankung arbeitsunfähig waren. Deswegen werden sie nicht in der offiziellen Arbeitslosenzahl berücksichtigt.