Jakobskreuzkraut, Ambrosia, Bärenklau Jakobskreuzkraut, Ambrosia, Bärenklau: So gefährlich sind die Pflanzen wirklich

Halle (Saale) - Sommer und Sonne lassen Blumen, Gräser und Sträucher sprießen. Doch Experten warnen vor einer „biologischen Invasion“: Denn nicht nur harmlose und schön anzusehende Blümchen wachsen bei dem schönen Wetter. Giftige Pflanzen wie das Jakobskreuzkraut, der Riesen-Bärenklau oder Ambrosia breiten sich immer schneller und immer weiter aus. Auch in Sachsen-Anhalt.
Oft können die giftigen Gewächse nicht entfernt werden. Der Grund: Es fehlt einfach an Geld zur Bekämpfung. Wie in Eisleben: „Wir erhalten derzeit keine Fördermittel“, erklärte Katrin Schneider von der Koordinationsstelle Invasive Neophyten in Schutzgebieten Sachsen-Anhalts (Korina) der MZ.
Riesen-Bärenklau in Sachsen-Anhalt: Vor allem die Region Mansfeld-Südharz betroffen
Vor allem in der Mitte und im Süden Sachsen-Anhalts ist der Riesen-Bärenklau verbreitet. Besonders betroffen ist die Region Mansfeld-Südharz. Doch auch in der Altmark rund um Arendsee warnen die Experten vor diesen Pflanzen. Auch bei Bernburg gebe es größere Vorkommen.
Riesen-Bärenklau alias Herkulesstaude: Schwere Verletzungen beim Menschen möglich
Die Pflanze, die auch als Herkulesstaude bekannt ist, gefährdet die Gesundheit und ist giftig: Bei Kontakt mit der Haut kann es zum Beispiel zu schweren verbrennungsähnlichen Symptomen kommen. Die Heilung dauert Wochen.
Wo sich die Pflanze ausbreitet, ist kein Platz für andere Pflanzen. Sie kann bis zu fünf Meter hoch werden und bis zu 20.000 Samen bilden. Ihre Blüten sind weiß bis rosa gefärbt und können einen Durchmesser von bis zu 80 Zentimetern bekommen.
Ambrosia nur mit Gesichtsmaske ausreißen
Ambrosia löst Heuschnupfen, allergisches Asthma und Bindehautreizungen aus. Besonders in der Blütezeit von Juli bis Oktober ist das ein Problem. Daher rät das Umweltbundesamt, im Garten noch nicht blühende Ambrosia-Pflanzen mit Handschuhen auszureißen. Blüht die Pflanze, ist sogar eine Staubmaske empfohlen. Allergiker sollten dann den Kontakt komplett meiden.
Die Pflanze wird möglichst mit Wurzeln entfernt. Und dann darf sie nicht auf den Kompost oder in die Biotonne kommen, denn von hier aus könnte sie sich weiterverbreiten. Der Restmüll ist der richtige Ort zur Entsorgung. Die Pflanze ähnelt zunächst dem Kraut von Möhren, später dem Beifuß. Ihre Blätter sind gefiedert, der Stängel trägt Haare und ist oft rötlich.
Jakobskreuzkraut bringt Pferde und Rinder in Gefahr
Das giftige Jakobskreuzkraut (auch Jacobsblume oder Jacobskraut) macht Pferden, Rindern und anderen Tieren das Leben schwer.
Das gelbe Kraut blüht derzeit vor allem an den Rändern von Straßen, Bächen und Flüssen. Werde es nicht rechtzeitig gemäht, könnten die Samen auf die nächste Weide geweht werden und sich dort ansiedeln, erklärte Weber. Vor allem Jungtiere fressen die Pflanzen. Tun sie das in großen Mengen, können sie daran auch sterben. Getrocknet im Heu reichen schon wenige Kilogramm, um ein ausgewachsenes Pferd zu töten.
(mz/dpa/spuk)